HZDR-Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung erhält Fördermittel für neues Forschungsgerät

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UniCAR-T-Zellen

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Um Medikamente, die aktuell am Institut erforscht werden, schnellstmöglich weiterentwickeln zu können, benötigen die Wissenschaftler*innen eine neue Anlage zur Bildgebung. Dafür hat das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) eine Förderzusage in Höhe von 400.000 Euro erteilt. Das neue optische Imaging-Gerät ermöglicht es, die nötigen Messungen deutlich effizienter durchzuführen und so die notwendigen qualitativen und quantitativen Auswertungen schneller zu evaluieren. Dies soll die Entwicklung geeigneter Therapeutika beschleunigen.

Die Wissenschaftler*innen des Instituts für Radiopharmazeutische Krebsforschung entwickeln unter anderem Immuntheranostika, also Medikamente, die sowohl der Bildgebung als auch der Therapie von Tumorerkrankungen, Infektionskrankheiten und Transplantatabstoßung dienen. Unter Leitung von Prof. Michael Bachmann wurden über die letzten drei Jahrzehnte modulare, legoartig aufgebaute, künstlich produzierte Antikörperderivate als Theranostika entwickelt. In Kombination mit gentechnisch veränderten Immunzellen können sie sowohl zur Immuntherapie als auch in radioaktiv markierter Form zur Radioimmuntherapie und Bildgebung von Tumorerkrankungen eingesetzt werden.

Prinzipiell können die Module aber auch für weitere Erkrankungen genutzt werden, bei denen es darum geht, gefährlich veränderte Zellen zu erkennen und zu eliminieren. Denkbar ist also auch der Einsatz bei Infektionserkrankungen wie aktuell zum Beispiel bei Coronavirus-Infektionen oder gegen multiresistente bakterielle Keime. Eine Voraussetzung für solche Anwendungen ist eine noch höhere und sicherere Steuerbarkeit. Die Steuerkomponenten dieser neuartigen Immuntherapie könnten durch radioaktive Markierung zusätzlich noch zur Bildgebung und damit zur Verfolgung des Therapieverlaufes genutzt werden.

Redaktion: Kim-Astrid Magister