INSIDER-Newsletter | Ausgabe 05, November 2021

Dr.-Ing. Aswin Hoffmann zum außerplanmäßigen Professor bestellt

Seit 2015 lebt und arbeitet er in Dresden, leitet die Forschungsgruppe „Experimentelle MR-integrierte Protonentherapie“ am Institut für Radioonkologie – OncoRay und bezeichnet die Bedingungen hier als einzigartig. Im Juli 2021 wurde Aswin Hoffmann nun von der TU Dresden zum außerplanmäßigen (apl.) Professor der Medizinischen Fakultät bestellt. 

Dr. Aswin Louis Hoffmann - Porträt für Web-Visitenkarte ©Copyright: HZDR

Prof. Dr. Aswin Louis Hoffmann

Foto: HZDR / André Wirsig

Professor Aswin Hoffmann fühlt sich zu Hause in Dresden. Er lobt die exzellente Infrastruktur, sein ausgezeichnetes Team und die enge Zusammenarbeit der universitären mit den außeruniversitären Forschungspartnern. Dieses Zusammenspiel hat es ermöglicht, weltweit erstmalig zu zeigen, dass die Magnetresonanztomographie (MRT) mit der Protonentherapie kombiniert werden kann.

In den Niederlanden geboren und aufgewachsen studierte Aswin Hoffmann zunächst Elektrotechnik. Nach seinem Studium an der Technischen Universität Eindhoven stand dem Ingenieur die Welt der Elektronik offen: „Ich habe mich damals ernsthaft gefragt, was ich mit meinem Abschluss nun anfangen will. Ich hatte die Wahl, in die Chipindustrie zu gehen oder neue Haushalts- oder Industriegeräte zu entwickeln. Das hat mich alles nicht wirklich gereizt. Ich habe dann entschieden, dass ich in einem Bereich arbeiten möchte, der Menschen wirklich hilft.“ Deshalb hat er sich der Medizin verschrieben und noch eine vierjährige, postgraduale Zusatzweiterbildung zum Medizinphysikexperten im Bereich der Strahlentherapie und Radioonkologie absolviert. 2013 promovierte Aswin Hoffmann (PhD) an der Radboud Universität Nijmegen auf dem Gebiet der mathematischen Optimierung von automatisierter Bestrahlungsplanung.

2015 wechselte er gemeinsam mit seiner Frau, der Radioonkologin Prof. Esther Troost, nach Dresden ans OncoRay und baute die Forschungsgruppe „Experimentelle MR-integrierte Protonentherapie“ mit inzwischen rund zehn Mitarbeiter*innen auf. „Die Voraussetzungen hier am gemeinsam von HZDR, Universitätsklinikum und Medizinischer Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden getragenen OncoRay sind einzigartig. Seit 2014 gibt es am UKD die Protonentherapie für die Patientenversorgung. Neben dem Therapieraum hat das OncoRay einen Extraraum für Forschung, der so groß ist, dass er mir die Möglichkeit bietet, an verschiedenen Großgeräten zu arbeiten“, schwärmt Hoffmann von seinen Arbeitsbedingungen. Sein Ziel hat er klar vor Augen: „Wir wollen die Technologie der Kombination von MRT-Bildgebung mit der Protonentherapie so weiterentwickeln, dass in einigen Jahren tatsächlich erste Patientinnen und Patienten hiermit behandelt werden können.“ Genau da sieht er auch ein Alleinstellungsmerkmal des Wissenschaftsstandorts Dresden; hier ist die Überführung der Forschungsergebnisse in die Patientenversorgung klares Ziel.  

Die in der Protonentherapie bisher gängigen Bildgebungsverfahren basieren auf Röntgenstrahlung, die auch auf gesundes Gewebe trifft. Sie haben eine schlechte Weichgewebsdarstellung und können bewegliche Tumoren nicht in Echtzeit während der Dosisapplizierung verfolgen, was die Zielgenauigkeit verschlechtert. „Das heißt, wenn wir Patienten mit sich bewegenden Weichgewebstumoren bestrahlen, sehen wir nicht genau, worauf wir zielen und auch nicht, was wir treffen.“ Der Vorteil der Integration der MRT-Bildgebung in die Protonentherapie liegt auf der Hand: Das MRT liefert zeitaufgelöste Aufnahmen der Organe und hat eine exzellente Weichgewebsdarstellung. Ob die Integration der Echtzeit-MRT-Bildgebung in eine klinische Protonentherapieanlage technisch möglich ist, ist eine der aktuellen Fragestellungen von Hoffmanns Forschungsgruppe.

Die wissenschaftlichen Ideen und daraus hervorgehenden Forschungsanträge von Hoffmann finden Anklang. Seit er in Dresden ist, hat er Drittmittel im zweistelligen Millionenbereich eingeworben.

Damit auch die Studierenden des Masterstudiengangs Medical Radiation Sciences der TU Dresden von seinem Know-how profitieren, ist Aswin Hoffmann in die Lehre eingebunden. Er hat die neue Wahlpflichtvorlesung „Medizinische Anwendung der Kernspinresonanz“ mit auf die Beine gestellt. Außerdem betreut er beim HZDR angestellte Nachwuchswissenschaftler*innen während ihrer Promotions- und PostDoc-Arbeiten.

Hoffmann erwartet, dass die Bestellung zum apl. Professor seinem weiteren wissenschaftlichen Werdegang zu Gute kommt. Er ist stolz darauf, dass sein Wirken in Dresden auf diese Weise anerkannt wird.


Kontakt:
Prof. Dr. Aswin Louis Hoffmann
Institut für Radioonkologie - OncoRay am HZDR
Tel.: +49 351 458 3932 | E-Mail: aswin.hoffmann@hzdr.de