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INSIDER-Newsletter | Ausgabe 06, Dezember 2021

Chat-Aktion mit Jugendlichen: HZDR-Doktorand zum beliebtesten Wissenschaftler gewählt

Zwei Wochen lang chatteten Jugendliche mit Wissenschaftler*innen aus ganz Deutschland zum Thema Teilchenphysik. Bei der Aktion des Programms I'm a Scientist war Dominik Koll vom HZDR als einer von insgesamt 26 Expert*innen dabei und beantwortete die Fragen besonders engagiert. Dafür kürten ihn die Teilnehmenden zu ihrem Lieblingswissenschaftler. Für die Auszeichnung erhält der Doktorand ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro.

Foto: Dominik Koll, Doktorand Ionenstrahlphysik und Materialforschung ©Copyright: Dominik Koll

Dominik Koll, Doktorand in der Abteilung Beschleuniger-Massenspektrometrie und Isotopenforschung am Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung

Bild: Dominik Koll

„Ich hatte zuerst Bedenken, dass anfänglich nur eine Frage gestellt wird und dann lange nichts mehr kommt, aber es war überhaupt nicht so“, berichtet der Kernphysiker, der sich täglich von 9 Uhr morgens bis 13 Uhr mittags in den Chatroom begab. „Die Schülerinnen und Schüler hatten ein schier unendliches Interesse. Sie haben sich zum Teil tiefgehende Gedanken gemacht und waren diszipliniert. Ich habe mich bemüht, für die komplizierten Zusammenhänge eine passende Sprache zu finden und freue mich, dass das offenbar gut angekommen ist.“

Einer dieser Zusammenhänge ist das Forschungsthema des Doktoranden, der nicht nur am HZDR, sondern auch an der TU Dresden und der Australian National University in Canberra tätig ist: Am Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung sucht er mit Hilfe der Beschleuniger-Massenspektrometrie nach Überresten von Sternenexplosionen, die Millionen Jahre in der Vergangenheit liegen und sich in Form von radioaktiven Isotopen in Umweltproben wie antarktischem Schnee oder Tiefseekrusten nachweisen lassen. Sein Ziel ist es, mit diesen Experimenten mehr über die Entstehung der chemischen Elemente und astrophysikalischer Strukturen in Erfahrung zu bringen.

„Kann man als Wissenschaftler ein Haustier haben?“

Im Chat mit den Schüler*innen waren jedoch nicht nur naturwissenschaftliche Inhalte Thema. „Die Fragen zielten auch auf den Beruf des Wissenschaftlers ab, zum Beispiel wie viel man verdient oder ob man genügend Zeit für ein Haustier hat“, sagt Dominik Koll. „Bei einigen gab es das Klischee, dass Wissenschaftler typische Nerds sind, die fernab der Realität leben und mit zerzausten Haaren und Laborkittel durch die Gegend laufen. Mir ging es darum zu zeigen, dass Forscher auch nur normale Menschen sind.“

Die Chat-Aktion hat Koll so gut gefallen, dass er mit der Wissenschaftskommunikation für Jugendliche weitermachen will – beim nächsten Mal nicht nur schriftlich, sondern wenn möglich vor Ort: Das Preisgeld will er dafür einsetzen, eine Schule zu besuchen, die bereits an dem Chat teilgenommen hat, um dort einen Workshop zu organisieren.

Das Online-Angebot „I'm a Scientist, Get me out of here“ zum Thema Teilchenwelt war eine Kooperation des Netzwerks Teilchenwelt und der Initiative Wissenschaft im Dialog. Alle Fragen und Antworten gibt es auch im Nachgang auf der Internetseite des Projekts. Im November 2020 ging schon einmal eine Auszeichnung des Wettbewerbs ans HZDR. Damals gewann Dr. Robert Möckel vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie im Themenbereich Nachhaltigkeit.


Kontakt:

Dominik Koll
Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung am HZDR
Tel.: +49 351 260 3804 | E-Mail: d.koll@hzdr.de