Nachricht vom 7. September 2022

Jungforscherinnen bringen Phosphor zurück in den Kreislauf

Das chemische Element Phosphor ist essenziell für alle Lebewesen und wird zum Beispiel für den Aufbau von Zellwänden benötigt oder sorgt in Verbindung mit Kalzium für die Festigkeit von Zähnen und Knochen. Als Bestandteil von Düngemitteln ist er aber auch wichtig für die Landwirtschaft. Eine große Menge Phosphor landet nach der Ausscheidung in Kläranlagen und kann dort bisher nur in geringen Mengen zurückgewonnen und wieder in den Kreislauf gebracht werden. Drei Gymnasiastinnen aus Bayern fanden nun einen Ansatz, mit dem sich bis zu 80 Prozent des wertvollen Pflanzennährstoffs aus dem Abwasser zurückgewinnen lassen.

Foto: Lena Fries, Hannah Amrhein und Hanna Fries fanden einen Ansatz, um den wertvollen Pflanzennährstoff Phosphor aus Abwasser zurückzugewinnen. Damit haben sie bei Jugend forscht gewonnen und fahren nun zum europäischen Wettbewerb in die Niederlande. ©Copyright: Stiftung Jugend forscht e. V.

Lena Fries, Hannah Amrhein und Hanna Fries fanden einen Ansatz, um den wertvollen Pflanzennährstoff Phosphor aus Abwasser zurückzugewinnen. Damit haben sie bei Jugend forscht gewonnen und fahren nun zum europäischen Wettbewerb in die Niederlande.

Bild: Stiftung Jugend forscht e. V.

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Hannah Amrhein, Lena Fries und Hanna Fries nutzten dafür die Elektroflotation, bei der winzige Flocken Phosphate binden und in einem elektrischen Feld an die Oberfläche transportieren. Im Labor gelang es den Jungforscherinnen, das Phosphat aus einer Probelösung nahezu vollständig zu binden. Anschließend lässt es sich in Phosphorsäure umwandeln, so werden für Pflanzen wieder verfügbare Phosphate erzeugt.

Nachdem die drei Schülerinnen beim Bundeswettbewerb Jugend forscht in der Kategorie Chemie erfolgreich waren, wurden sie mit dem Europa-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Mit diesem Preis geht ein Mentoring einher, welches sie gezielt auf den europäischen Nachwuchsforscherwettbewerb European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) vorbereitet. Die DFG wählte Dr. Martin Rudolph vom Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie als Mentor und damit werden die Mädchen von einem absoluten Flotationsexperten gecoacht. „Mit unserem Mentor haben wir wirklich besonderes Glück. Er unterstützt uns bei der weiteren Verbesserung unseres Ansatzes und gibt uns wertvolle Tipps in Vorbereitung auf den europäischen Wettbewerb. Zudem haben wir am HIF einen spannenden Einblick in die Labore bekommen“, so die Jungforscherinnen. In der kommenden Woche reisen die drei dann in die Niederlande und stellen ihre Idee einer Expertenjury vor. Der Wettbewerb fördert zudem den Austausch zwischen jungen Wissenschaftlern.