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INSIDER-Newsletter, März 2023

„Ein wichtiger Impuls für unsere Transferkultur“

Was ist das Ziel unserer Forschung? Für viele Wissenschaftler*innen lautet die Antwort auf diese Frage, dass sie ihre Ideen zügig zum Einsatz bringen wollen, damit die Gesellschaft davon profitiert. Damit das gelingt, bedarf es neben wissenschaftlicher Kompetenz auch unternehmerischer Fähigkeiten. Weil diese aber in den meisten Fällen erst erlernt werden müssen, baut die Abteilung Technologietransfer die HZDR Innovators School auf, die im März 2023 mit den ersten Kursen startet. Was das neue Qualifizierungsangebot zu bieten hat und für wen es geeignet ist, erklärt Dr. Björn Wolf, Chief Innovation and Technology Officer am HZDR, im Interview.


Foto: Dr. Björn Wolf - Vortrag HTVD20 ©Copyright: HZDR Innovation GmbH

Dr. Björn Wolf, Leiter Technologietransfer und Innovation am HZDR

Bild: HZDR Innovation GmbH

Herr Wolf, worum geht es bei der HZDR Innovators School?

Mit der School schaffen wir ein Angebot, das Beschäftigte in der Breite für Transfer- und Innovationsprozesse sensibilisiert und qualifiziert. Konkret heißt das, dass wir verschiedene Workshops, Weiterbildungen und Trainings bereitstellen, die sowohl Grundlagen als auch speziellere Aspekte wie die Anwenderperspektive in den Fokus nehmen. Das Besondere ist, dass diese Kurse aufeinander aufbauen und außerdem eng mit der Karriereentwicklung der Mitarbeitenden verzahnt sind. Die Finanzierung erfolgt über eine Ausschreibung der Helmholtz Transfer Academies, in der wir Ende 2022 mit vier von vier Anträgen erfolgreich waren. Bis 2025 wollen wir etwas aufbauen, das innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft und darüber hinaus Modellwirkung hat.

Für wen lohnt sich das neue Angebot?

Es richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den wissenschaftlichen und technischen Bereichen des HZDR. Basiswissen über Innovationsprozesse ist für alle relevant, sei es, dass ich weiß, was ein Non-Disclosure-Agreement ist, oder auch was meine Forschung wert ist, wenn ein Unternehmen anfragt. Wir arbeiten dabei eng mit der Personalabteilung zusammen und wollen das persönliche Karriere-Coaching, wie es bereits für Postdocs angeboten wird, mit einer Qualifizierung im unternehmerischen Denken verknüpfen. Nicht alle Forschenden tragen das Unternehmer-Gen in sich, das ist völlig klar. Aber unsere Qualifizierung erlaubt es im Prinzip jedem, das Transferpotential im eigenen Arbeitsbereich zu beurteilen und auch zu nutzen.

Sie sagten, dass die Module aufeinander aufbauen. Wie geht es nach der Basis-Qualifizierung weiter?

Jeder kann die Module soweit belegen, wie es das eigene Interesse erlaubt. Der Postdoc, der eine akademische Karriere verfolgt, kann gezielt Wissen zu lizenzierten Patenten und Unternehmenskooperationen mitnehmen und wird so zu einem Multiplikator für Transferthemen. Die Laborantin aus der Radiopharmazie geht bis zum zweiten Modul und baut dann ihr Netzwerk durch unsere Company Visits aus. Der Promovierende im Bereich Nanomaterialien durchläuft alle vier Module und startet dann eine Ausgründung. Nicht alle Teilnehmenden werden am Ende Gründerinnen und Gründer sein, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit Partner für die Industrie.

Werden schon bestehende Qualifizierungsangebote in die School integriert?

Ja, wir werden bestehende Angebote mit neuen eigenen Formaten kombinieren. Das gilt zum Beispiel für das Life Tech Lab von dresden exists, einem Inkubator im Bereich der Life Sciences. Oder auch für das Future Career Program: Innovation des Postdoc Centers HZDR-TUD, bei dem es darum geht, innovatives Denken als Teil der Persönlichkeitsentwicklung für sich zu entdecken. Auch die Zusammenarbeit mit etablierten Partnern wie EIT RawMaterials und der HZDR Innovation GmbH möchten wir unter dem Dach der HZDR Innovators School systematisch bündeln und für alle zugänglich machen.

Was wollen wir langfristig mit der Innovators School erreichen?

Letztlich ist es unser Ziel, die Qualität und die Anzahl an Transferprojekten und Ausgründungsvorhaben deutlich zu steigern. Das ermöglicht uns, nicht nur als Forschungszentrum bekannter zu werden, sondern auch unseren Beitrag für die Gesellschaft sichtbarer zu machen. Ich erlebe immer wieder diesen Aha-Effekt bei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, wenn sie im HZDR Innovation Contest den konkreten Nutzen ihrer Forschungsidee erarbeiten. Diesen Erkenntnisgewinn brauchen wir viel früher und viel häufiger. Nur so kann es gelingen, auch langfristig eine Transfer- und Innovationskultur am HZDR zu etablieren. Ich bin überzeugt, dass die Innovators School ein entscheidender Impuls auf dem Weg dorthin sein wird.

Einen Überblick über alle Angebote finden Sie auf der Website der HZDR Innovators School.

Sie haben Themen oder Angebote, die Sie sich speziell wünschen? Das Team der HZDR Innovators School freut sich über Anregungen und Hinweise!


Kontakt:
Dr. Björn Wolf
Leiter Technologietransfer und Innovation am HZDR
E-Mail: b.wolf@hzdr.de | Tel.: +49 351 260 2615