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Janis Wolf

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Promotionsarbeiten

Entwicklung von Methoden zur Charakterisierung von Protactinium-231 in Umweltproben

Promotionsstudent:

Janis Wolf

Betreuer:

Prof. Dr. Anton Wallner, Dr. Sebastian Fichter (FWIR), Dr. Robin Steudtner (FWOB), Dr. Astrid Barkleit (FWOG-I)

Institute:

Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung: Abteilung für Beschleunigermassenspektrometrie und Isotopenforschung

Zeitraum:

09/2022-08/2025

Das Ziel des gemeinsamen Promotionsprojekts des Instituts für Ionenstrahlphysik und Materialforschung und des Instituts für Ressourcenökologie ist es, neue Wege zur Charakterisierung der Menge und Speziation von 231Protactinium in der Umwelt zu finden. Dieses Projekt wird teilweise durch das HZDR-Direktoriumsprogramm zur Vernetzung von Instituten durch Vernetzungsdoktoranden“ gefördert.

Protactinium (Pa) ist ein natürlich vorkommendes Radionuklid, das Teil der natürlichen Zerfallskette von 235Uran ist. Im Allgemeinen ist sein Verhalten nicht gut erforscht, aber es kann eine wichtige Rolle bei der Abschätzung der langfristigen Radiotoxizität in der Umwelt spielen. Das physikalisch-chemische Verhalten von Pa unterscheidet sich grundlegend von dem anderer Aktiniden. Während Pa in der Oxidationsstufe +IV Ähnlichkeiten mit den vierwertigen Aktiniden Thorium und Uran aufweist, tritt Pa in der Oxidationsstufe +V hauptsächlich als Monooxokation [Pa=O]3+ auf. Letzteres erinnert eher an die Gruppe-V-Elemente Niob und Tantal und unterscheidet sich deutlich von der Chemie der Actinyl(V,VI)-Kationen (Dioxoactinyl-Einheiten [O=An=O]+/2+). Daher ist es nicht möglich, die Eigenschaften der umfassender untersuchten Actinyle auf das Verhalten von Pa(V) zu übertragen.

In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Beschleuniger-Massenspektrometrie und Isotopenforschung wird eine Methode zum Nachweis von 231Pa in der Umwelt in sehr niedrigen Konzentrationen entwickelt. Die Messungen von 231Pa werden an der neuen kompakten AMS-Anlage HAMSTER durchgeführt, die speziell für den Nachweis von Aktiniden konzipiert wurde. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Optimierung der Messtechnik für 231Pa und der Entwicklung von Trennverfahren für Pa aus Umweltproben.

Am Institut für Ressourcenökologie werden wir die spektroskopischen Absorptions- und Fluoreszenzeigenschaften von Pa mit verschiedenen Methoden untersuchen, darunter zeitaufgelöste Laser-induzierte Fluoreszenzspektroskopie (TRLFS), UV/Vis-Spektroskopie (UV/Vis), Fourier-Transformations-Infrarotspektroskopie (FT-IR) und Röntgenabsorptionsspektroskopie (XAS).

Diese Kombination von massenspektrometrischen und spektroskopischen Methoden wird nicht nur die Quantifizierung von 231Pa in der Umwelt ermöglichen, sondern auch Licht auf die Speziation von Pa-Verbindungen auf molekularer Ebene werfen, wodurch wir in der Lage sind, das Migrationsmuster von Pa in der Umwelt zu beschreiben.