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Nachricht vom 8. Mai 2024

Cornelius Fischer zum Leipziger Universitätsprofessor berufen

Die Universität Leipzig hat Dr. Cornelius Fischer vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) im April zum Professor berufen. Im Fokus der neu geschaffenen Professur mit dem Titel „Radiochemie und Radioökologie“ steht die Erforschung der Wechselwirkung radioaktiver Nuklide mit synthetischen Materialien und der Umwelt. Gemeinsam mit seiner Abteilung der HZDR-Forschungsstelle Leipzig forscht Fischer schon seit vielen Jahren auf diesem Gebiet, insbesondere an Radiotracern, radioaktiv markierten Sonden, die Rückschlüsse auf die Geschwindigkeit von chemischen Reaktionen oder Transportprozesse in Gesteinsformationen erlauben. Mit den neuen Möglichkeiten der Professur möchte er nun sein Fach sowohl im Bereich der Forschung als auch in der Lehre weiter voranbringen.

Foto: Prof. Cornelius Fischer ©Copyright: privat

Prof. Cornelius Fischer, Leiter der Abteilung Reaktiver Transport an der Forschungsstelle Leipzig des HZDR.

Bild: privat

 

„Die Professur bietet mir die einzigartige Kombination, einerseits noch enger mit den Kolleginnen und Kollegen der Universität Leipzig zu forschen und andererseits zum ersten Mal ein radiochemisches Modul im Leipziger Chemiestudium zu gestalten“, freut sich Cornelius Fischer über die Berufung. „Die Lehrinhalte, die ich mir überlegt habe, sind vor allem für Masterabsolventen bestimmt und sollen einen starken Bezug zur Praxis bieten. Dafür möchten wir auch die Kooperation zwischen dem HZDR und der Universität weiter ausbauen. Wir wollen unsere modernen Labore in der Forschungsstelle Leipzig, die einzigartige Untersuchungsmöglichkeiten bieten und einen sicheren Umgang mit radioaktiven Substanzen ermöglichen, den Studierenden für ihre praktische Ausbildung zur Verfügung stellen.“

Eine wichtige Rolle soll zudem weiterhin das Leipziger Graduiertenkolleg „Wasserstoffisotope ¹²³H“ spielen, das der Erforschung von Protium, Deuterium und Tritium gewidmet ist. Cornelius Fischer und sein Team beteiligen sich dort seit 2021. Das Kolleg ist an der Schnittstelle zwischen Chemie, Physik und Materialwissenschaften angesiedelt und hat die hochkarätige Ausbildung von Promotionsstudierenden, die sich auf Wasserstoffisotopenforschung spezialisieren, zum Ziel. Die in dem Projekt gebündelten Kompetenzen sollen der neuen Professur ebenfalls zugutekommen. Unter anderem werden im Kolleg neuartige Materialien und Methoden entwickelt, mit denen sich die Wasserstoffisotope effektiver und kostengünstiger voneinander trennen lassen. Dies könnte eines Tages die Arzneimittelproduktion revolutionieren oder der Kernfusion als nachhaltige Energiequelle zum Durchbruch verhelfen.

Über Cornelius Fischer:

Cornelius Fischer studierte Geologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und promovierte 2002 am dortigen Institut für Geowissenschaften. Anschließend ging er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Georg-August-Universität Göttingen und spezialisierte sich weiter auf dem Gebiet der Sedimentologie. Nach Stationen als Nachwuchsgruppenleiter in Göttingen sowie als Humboldt-Stipendiat und Assistenzprofessor an der Rice University, Houston (USA), habilitierte er im Jahr 2011 in Geologie und Mineralogie an der Göttinger Universität. Von 2012 bis 2017 war Fischer Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) der Universität Bremen. Seit 2017 leitet er die Abteilung Reaktiver Transport des Instituts für Ressourcenökologie am HZDR, in der er mit seinem Team sowohl die Reaktivität von Materialoberflächen als auch Transportprozesse in komplexen porösen Materialien erforscht.


Weitere Informationen:

Prof. Dr. Cornelius Fischer
Institut für Ressourcenökologie des HZDR | Leiter Reaktiver Transport
Tel.: +49 351 260 4660 | E-Mail: c.fischer@hzdr.de