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Nachricht vom 25. Oktober 2024

Millionenförderung für revolutionäre Strahlenbehandlung gegen Krebs

HZDR beteiligt sich am europäischen Forschungsprojekt UPLIFT

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) hat sich mit 14 wissenschaftlichen Einrichtungen aus ganz Europa im Forschungsprojekt UPLIFT zusammengeschlossen. Ziel der Partner ist es, die Erforschung der Strahlentherapie bei aufrechter Körperhaltung der Patient*innen voranzutreiben – ein Paradigmenwechsel, der den weltweiten Zugang zu fortschrittlichen Behandlungen erheblich verbessern kann. Zugleich soll das Projekt die nächste Generation von Expert*innen in diesem Bereich aufbauen. Die Europäische Union fördert UPLIFT als „Marie-Skłodowska-Curie Doctoral Network“ mit vier Millionen Euro. Hinzu kommt rund eine halbe Million Euro Fördergeld, die das Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation bereitstellt.

Foto: Strahlführung der Protonentherapieanlage (links) mit In-Beam-MRT des Aurora-PT-Systems (rechts) ©Copyright: UKD/Kirsten Lassig

Strahlführung der Protonentherapieanlage (links) mit In-Beam-MRT des Aurora-PT-Systems (rechts). Der Prototyp am OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie soll bei der Entwicklung einer MR-geführten Protonentherapie mit aufrechter Körperhaltung der Patient*innen zum Einsatz kommen.

Bild: UKD/Kirsten Lassig

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Die Strahlentherapie gilt als Eckpfeiler der modernen Krebsbehandlung. Konventionell werden Patient*innen in liegender Position behandelt. Dabei wird ein Behandlungsgerät um Patient*innen herumgeführt, um ionisierende Strahlung aus verschiedenen Winkeln auf den Tumor zu richten. Im Gegensatz dazu konzentriert sich UPLIFT auf einen alternativen Ansatz bei aufrechter Körperhaltung der Patient*innen. Hier bleibt der Strahl fixiert und die Patient*innen selbst werden im Verhältnis zu ihrer Position gedreht. Dieser revolutionäre Ansatz bietet einerseits physiologische Vorteile und kann beispielsweise die durch die Atmung bedingte Bewegung des Tumors während der Behandlung verringern, was die Zielgenauigkeit der Bestrahlung verbessert. Andererseits werden Platz und Kosten gespart. Dies könnte die Strahlentherapie weltweit zugänglicher machen. Derzeit leben mehr als drei von vier Krebspatienten in Ländern, die nur Zugang zu fünf Prozent der weltweiten Strahlentherapie-Kapazitäten haben.

Aus diesem Grund stößt die Strahlentherapie bei aufrechter Körperhaltung auf großes Interesse für eine zukünftige klinische Anwendung. Jedoch sind wichtige wissenschaftliche Fragen noch unbeantwortet. Außerdem gibt es keine internationalen Leitlinien für diese Therapieform und derzeitige Arbeitsabläufe in Krankenhäusern werden ausschließlich auf die Behandlung liegender Patient*innen ausgelegt. Dies sind nur einige der Herausforderungen, die UPLIFT bewältigen möchte. Das HZDR wird sich vor allem aus medizintechnischer Sicht an dem Projekt beteiligen. Dafür stellt es den weltweit ersten Ganzkörper-Prototypen zur Live-Bildgebung mittels Magnetresonanz-Tomographie (MRT) während der Protonentherapie zur Verfügung. Das Ziel der HZDR-Forscher*innen ist die Entwicklung einer MR-geführten Protonentherapie bei aufrechter Körperhaltung der Patient*innen, die in erster Linie die Zielgenauigkeit bei beweglichen Tumoren verbessern soll.

Foto: UPLIFT Logo ©Copyright: EU-Project UPLIFT

UPLIFT Logo

Bild: EU-Project UPLIFT

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An UPLIFT sind folgende europäische Organisationen beteiligt: Das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung (Projektkoordination), das Deutsche Krebsforschungszentrum DKFZ und das HZDR / OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie in Deutschland, die Tschechische Technische Universität Prag in der Tschechischen Republik, die Sheffield Hallam University, Leo Cancer Care und die Loughborough University im Vereinigten Königreich, das Centre Léon Bérard und TheraPanacea in Frankreich, ASG Superconductors und das Centro Nationale di Adroterapia Oncologica in Italien, die Jagiellonen-Universität in Polen, COSYLAB in Slowenien, RaySearch Laboratories in Schweden und das Paul Scherrer Institut in der Schweiz.

Über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen:

Mit den Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (engl. Marie-Skłodowska-Curie Actions, MSCA) fördert die Europäische Union die länder- und sektorenübergreifende Mobilität von Wissenschaftler*innen, um den Forschungsstandort Europa attraktiver zu gestalten. Über die Laufzeit des EU-Rahmenprogramms Horizont Europa verfügen die MSCA bis 2027 über ein Budget von insgesamt 6,6 Mrd. Euro. Die Doctoral Networks, zu denen das Projekt UPLIFT gehört, sind eine von fünf Förderlinien der MSCA und legen den Schwerpunkt auf die strukturierte Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Benannt wurden die Maßnahmen nach der zweifachen Physik-Nobelpreisträgerin Marie Skłodowska Curie.


Weitere Informationen:

Prof. Aswin Louis Hoffmann
Institut für Radioonkologie – OncoRay am HZDR
Tel.: +49 351 458 3932
E-Mail: aswin.hoffmann@hzdr.de

Medienkontakt:

Simon Schmitt | Leitung und Pressesprecher
Abteilung Kommunikation und Medien am HZDR
Tel.: +49 351 260 3400 | E-Mail: s.schmitt@hzdr.de