Dorit Teichmann
Leiterin Marketing und Qualifizierung / Innovationsmanagerin Life Science
Dorit Teichmann
Bild: HZDR / Martin Förster
Was ist für dich das Besondere an deinem Beruf? Was begeistert dich daran?
Ich bin Innovationsmanagerin für lebenswissenschaftliche Themen in der Stabsabteilung Technologietransfer und Innovation. Das ist eine spannende Aufgabe an der Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft. Im Technologietransfer lernen wir verschiedenste wissenschaftliche Themen kennen und unterstützen bei der Umsetzung von Forschungsergebnissen in Anwendungen. Das ist mitunter komplex und herausfordernd – gerade im Bereich der Lebenswissenschaften. Aber so viele Themen kennenzulernen und damit auch permanent daraus lernen zu können, macht den Job abwechslungsreich und es wird nie langweilig. Ich arbeite sehr gerne mit Wissenschaftlern zusammen und freue mich, wenn wir als Innovationsmanager durch den Transfer Mehrwert schaffen und die erfolgreiche Umsetzung von Projekten ermöglichen. Es ist eher eine Berufung für die Aufgabe Innovationsmanagement – genau das ist das Besondere.
Was war dein Entscheidungsmoment für die Wissenschaft?
Ich habe nach meinem Abschluss als Diplom-Kauffrau über zehn Jahre in der Industrie gearbeitet, zuletzt in der Geschäftsentwicklung bei einem Pharmaunternehmen. Im Rahmen von Umstrukturierungen habe ich mich nach neuen Jobs umgeschaut. Ich hatte Lust, auch was anderes zu machen als in meiner bisherigen klassischen Industriekarriere. Das HZDR hat damals gerade eine „Innovationsmanager*in Lebenswissenschaften“ gesucht. Das war zu einer Zeit, als Transfer und Innovation noch Neuland waren und ich konnte mir erstmal schwer vorstellen, was da eigentlich gesucht wird. Zumal das Anforderungsprofil und auch die beschriebenen Tätigkeiten sehr umfangreich waren. Aber ich dachte, einen Versuch ist es wert – und jetzt bin ich schon 13 Jahre hier. Ich habe den Schritt nie bereut. Ein Thema von der Idee bis zur Verwertung zu begleiten, ist ein toller Job.
Wer oder was hat dich in deiner Karriere besonders gefördert?
Ich habe drei Kinder und nahezu immer Vollzeit gearbeitet. Wenn es eine Förderung gab, dann vor allem die Tatsache, dass mein Mann und ich das, was man heute als Care-Arbeit bezeichnet, immer als gemeinsame Aufgabe verstanden haben und uns da gemeinsam organisiert haben. Damit konnte ich Kinder und Arbeit immer gut unter einen Hut bringen. Und natürlich die Tatsache, dass hier „im Osten“ Ganztagesbetreuung für Kinder ab einem Jahr ein Standard ist und gut funktioniert. Ich denke, dass eine gute Kinderbetreuung wichtig ist, um Frauen Karrieren zu ermöglichen.
Was ist deiner Meinung nach nötig, um mehr junge Frauen für die Wissenschaft zu begeistern?
Viel Begeisterung steckt meiner Beobachtung nach bereits in jungen Frauen drin, ich sehe das gerade bei meiner 18jährigen Tochter, die – nach aktuellem Stand – ein naturwissenschaftliches Studium plant. Wichtig ist es, Einblicke und positive Beispiele zu geben und zu kommunizieren, was es heißt in der Wissenschaft zu arbeiten. Ich finde auch unser Schülerlabor DeltaX macht einen klasse Job in der frühen Wissensvermittlung! Wir waren als Familie auch immer beim „Tag des offenen Labors“ oder anderen Veranstaltungen der Wissenschaftseinrichtungen. Damit verliert Wissenschaft den abstrakten Charakter und wird erlebbar.
Welche Ziele oder Wünsche hast du für die Zukunft?
Ich beobachte, dass viele Wissenschaftler mittlerweile sehr aufgeschlossen sind gegenüber dem Thema Technologietransfer und würde mich freuen, wenn das anhält und wir zu einer tollen Transferkultur kommen. Ich freue mich darauf, noch viele neue Ideen kennenzulernen.