Überkritische CO2-Kraftkreisläufe zur effizienten Wärmenutzung
Bei der sich weltweit vollziehenden Transformation der Energiesysteme müssen die Weiterentwicklung und der Zubau von disponiblen Erzeugereinheiten sowie von Energiespeichersystemen zur Bewahrung von Versorgungssicherheit und Systemstabilität sowie zur Wärmeversorgung vorangetrieben werden. Aufgrund der besonderen Eigenschaften von Kohlendioxid oberhalb des kritischen Punktes (31°C, 73,8 bar) ergeben sich Vorteile bei der Anwendung in thermodynamischen Kreisprozessen. Diese Kreisprozesse erzielen höhere Wirkungsgrade sowie eine deutliche Reduktion von Baugröße und Komplexität der Einzelkomponenten. Dadurch wird die effizientere Nutzung von industriellen (Abwärme), geothermischen und solaren Wärmequellen sowie von thermischen Energiespeichersystemen möglich. Bisher nicht wirtschaftlich verwertbare Wärmequellen zeigen somit Potentiale für stabile Energieversorgung. Allerdings existieren einige Herausforderungen und Forschungsbedarf bevor die Kommerzialisierung weiter vorangetrieben werden kann. Beispielsweise sind Turbomaschinen mit überkritischem CO2 (sCO2) zwar deutlich kompakter als Wasserdampf-Turbinen, allerdings verbleibt die Temperatur auf einem hohen Niveau und große Wärmemengen müssen intern durch kompakte und kosteneffiziente Wärmeübertrager rekuperiert werden. Weiterhin kommt aufgrund der hohen Energiedichte der aerodynamischen Optimierung der Turbomaschinen eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus müssen neuartige verbesserte Dichtungs- und Lagerungstechnologien entwickelt bzw. angepasst werden. Die hohe Druckbelastung bei gleichzeitig hohen Prozesstemperaturen stellt gesteigerte Anforderungen an die eingesetzten Konstruktionsmaterialien, welche für diese Anwendung qualifiziert werden müssen. Schließlich existiert aufgrund der Originalität des sCO2 -Prozesses weltweit kaum Betriebserfahrung bezüglich der Regelung und Instrumentierung in solchen Anlagen.