Nachricht vom 28. April 2025
HZDR-Doktorand gewinnt Dresdner Vorentscheid von FameLab Germany
Beim regionalen Vorentscheid des Wettbewerbs für Wissenschaftskommunikation „FameLab Germany“ in Dresden überzeugte Artem Govorukhin, Doktorand am Institut für Strahlenphysik des Helmholtz-Zentrums Dresden Rossendorf (HZDR), die Jury und das Publikum mit einer kreativen Präsentation zum „FLASH-Effekt“ in der medizinischen Strahlenforschung. Er sicherte sich den ersten Platz und qualifizierte sich damit für das Deutschland-Finale 2025 in Bielefeld.
Mit Zollstock und verschiedenen Zeichnungen erklärte Artem Govorukhin seine Forschung und begeisterte das Publikum im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden.
Bild: Jonas Günther
Im ausverkauften Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresden stellten sich am Sonntag, dem 27. April 2025, zwölf junge Forschungstalente der Herausforderung, ihr wissenschaftliches Thema in nur drei Minuten auf mitreißende Weise und ohne technische Hilfsmittel zu erklären. Genutzt werden durfte nur, was man am eigenen Körper tragen kann. Von originellen Vergleichen über kreative Basteleien bis hin zu fantasievollen Verkleidungen ließen sich die Teilnehmenden allerhand einfallen.
Artem Govorukhin erläuterte unter dem Titel „Wie Krebs und FLASH in der medizinischen Strahlenforschung zusammenfinden“ anschaulich seine Forschung – unter Zuhilfenahme eines Zeichenblocks, eines Zollstocks und einer Mango. Damit überzeugte er die Jury bestehend aus Prof. Gianaurelio Cuniberti (TU Dresden), Marion Schmidt (TU Dresden), Carena Schlewitt (Europäisches Zentrum der Künste Hellerau) und Corinne Miseer (Dresden Marketing). Großen Applaus bekam auch Dr. Amit Kumar, der zweite Kandidat aus dem HZDR. Sein Science-Slam-Vortrag handelte davon, wie man toxische Mikroschadstoffe durch fortschrittliche Aufbereitungstechnologie aus Wasser entfernen kann.
Der „FLASH-Effekt“ ist ein neuer, vielversprechender Ansatz in der Strahlentherapie, der es ermöglicht, die Strahlendosis zur Bekämpfung eines Tumors im Bruchteil einer Sekunde zu applizieren und dabei sowohl gesundes Gewebe zu schonen als auch gleichzeitig den Tumor effektiv zu töten. Am HZDR erforscht Artem Govorukhin den Effekt in der Forschungsgruppe „Ultra-High Dose-Rate Radiobiology“ (Abteilung Laser-Teilchenbeschleunigung des Instituts für Strahlenphysik), in enger Zusammenarbeit mit dem OncoRay – Nationales Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie. Um die strahlenbiologischen Auswirkungen der hohen Dosisleistungen zu untersuchen, die für eine FLASH-Strahlentherapie nötig sind, entwickelt das Team spezielle Zell- und Tierversuche für die Reaktion von Tumor- und Normalgewebe. Das Forschungsprojekt wird von der Deutschen Krebshilfe finanziert.
Zum Video: Den gesamten Auftritt gibt es hier auf YouTube zu sehen.
Prof. Gianaurelio Cuniberti und Marion Schmidt von der TU Dresden überreichten Artem Govorukhin die Urkunde für den ersten Preis.
Bild: Jonas Günther
Als Erstplatzierter erhielt Govorukhin ein Preisgeld von 300 Euro sowie die Teilnahme an einem zweitägigen Kommunikations- und Medientraining für Wissenschaftler*innen. Außerdem tritt er nun gemeinsam mit Marco Gustav von der TU Dresden, der sowohl mit dem zweiten Preis als auch mit dem Publikumspreis geehrt wurde, beim Deutschland-Finale am 24. Juni 2025 in Bielefeld an.
Über FameLab:
FameLab ist ein internationaler Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation, ins Leben gerufen vom Cheltenham Science Festival in Großbritannien. In über 20 Ländern bringt FameLab Wissenschaftler*innen unter dem Motto „Talking Science“ auf die Bühne. Seit 2011 findet der Wettbewerb auch in Deutschland mit Vorentscheiden in mehreren Städten statt. Der ostdeutsche Vorentscheid wurde in diesem Jahr von DRESDEN-concept und Dresden Marketing organisiert.