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Fusionsforschung: Kolloquium am HZDR zu Wendelstein 7-X

Verleihung der HZDR-Preise 2015 am 17. März 2016
Die diesjährigen Preisträger freuen sich über ihre Auszeichnungen (v.l.n.r.): Timo Kirschke, Dr. Martin Seilmayer, Dr. Michael Kuntzsch, René Gebhardt, Dr. Tobias Vogt, Dr. Sergey Kovalev, Dr. Josefine Metzkes, Dr. Michael Gensch, Dr. Stefanie Koristka, Bertram Green, Dr. Thomas Sebastian, Andreas Henschke und Dr. Helmut Schultheiß.
Foto: HZDR/André Forner
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Vortrag der IPP-Direktorin Prof. Sibylle Günter anlässlich der Verleihung der HZDR-Preise

Am 3. Februar 2016 wurde in der Fusionsanlage Wendelstein 7-X am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald das erste Wasserstoff-Plasma erzeugt. Prof. Sibylle Günter, Wissenschaftliche Direktorin des IPP, geht darauf am Donnerstag, 17.03.2016 in ihrem Vortrag zum Thema Fusionsforschung am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) ein. Im Anschluss übergibt sie gemeinsam mit dem HZDR-Vorstand die Preise des Zentrums in den Kategorien Forschung, Technologie und Innovation sowie für die beste Promotion.

Die Kernfusion könnte eine Hauptrolle im Energiemix der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts spielen. Die Vorteile: Der Brennstoff steht quasi unbegrenzt zur Verfügung und es kann – im Gegensatz zur Kernspaltung – nicht zu Kernschmelze-Unfällen kommen. In einem Fusionsreaktor muss Materie auf mehr als 100 Millionen Grad aufgeheizt werden, also zehn Mal heißer als im Inneren der Sonne. Bei dieser Temperatur ist das Material vollkommen ionisiert und die geladenen Teilchen können durch ein magnetisches Feld gehalten werden.

Nach mehr als 50 Jahren Forschung für die Kernfusion wurde nun einen entscheidender Schritt hin zu einem Fusionskraftwerk getan: Das internationale Tokamak-Exerpiment ITER im französischen Cadarache soll zeigen, dass die Energieproduktion mit Kernfusion möglich ist. Eine Alternative zum Tokamak-Konzept ist der Stellarator, der auf eine sehr komplexe, magnetische Konfiguration angewiesen ist. Dafür benötigt er jedoch keinen externen Antrieb. Wendelstein 7-X in Greifswald ist die weltweit größte Fusionsanlage vom Typ Stellarator. Hier wurde vor kurzem erfolgreich das erste Plasma produziert. Mit Wendelstein 7-X soll die Kraftwerkseignung dieses Bautyps im Vergleich zu einem Tokamak untersucht werden. Prof. Sibylle Günter, Wissenschaftliche Direktorin des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, stellt in ihrem Vortrag am 17. März in Dresden-Rossendorf beide Konzepte vor.

Die Preisträger

Mit dem Forschungspreis 2015 werden Arbeiten aus der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe des Physikers Dr. Helmut Schultheiß ausgezeichnet. Ihm und seinem Team ist es gelungen, Kanäle für sogenannte Spinwellen wiederholbar zu erzeugen. Damit könnten sich Türen öffnen zu einer neuen Art der Informationsverarbeitung, die nicht mehr auf der Ladung von Elektronen, sondern auf deren Spin beruht.

Der Technologie- und Innovationspreis geht an ein Team aus Physikern, Ingenieuren und Technikern. Dieses hat sich mit einer verbesserten Synchronisation der Elektronenpulse am Beschleuniger ELBE im gleichnamigen Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen des HZDR beschäftigt und damit, das erzielte hochpräzise Timing für die Untersuchung dynamischer Prozesse mit intensiven Terahertz-Pulsen sowie für die Erzeugung von Röntgenstrahlen nutzbar zu machen. 

Autorin der besten Doktorarbeit des letzten Jahres ist Dr. Stefanie Koristka, Anerkennungspreise erhalten Dr. Josefine Metzkes, Dr. Martin Seilmayer und Dr. Tobias Vogt.