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Talent für Physik

FZD-Presseinformation vom 08.09.2009

Am 11. September um 15 Uhr werden die Preisträger der VON ARDENNE Physikpreise 2009 im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) prämiert. Vertreter der Medien sind hierzu herzlich eingeladen.

Mit einem neuen Industriepartner startete 2009 der sachsenweite Schülerwettbewerb Physik, der mittlerweile schon zum neunten Mal ausgetragen wird. Die VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH stiftet seit diesem Jahr die begehrten Hauptpreise, weshalb der Wettbewerb den Titel "VON ARDENNE Physikpreise 2009" trägt. Die Koordination liegt beim Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD).


von Ardenne Physikpreis 2009 - Sachsens beste Besondere Lernleistungen im Fach Physik


Mit dem Namen "von Ardenne" verbindet man unwillkürlich physikalisches Wissen, die Suche nach innovativen, technischen Lösungen und wissenschaftliche Neugier. Manfred von Ardenne, Namensgeber der VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH, war seit seiner frühen Jugend leidenschaftlicher Physiker mit außergewöhnlichem Erfindergeist - sein erstes Patent erhielt er im Alter von 16 Jahren. Diese Historie ist eng verknüpft mit der Unternehmensgeschichte der VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH und bildet die Grundlage für die heutige starke Marktposition des Unternehmens. Um diese positive Entwicklung der VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH auch zukünftig zu gewährleisten, bleibt es Aufgabe, junge, engagierte Talente zu unterstützen und zu fördern. Aus diesem Grund überreicht die VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH mit Freude und Stolz diese Auszeichnung an angehende Physiker.

An begabten Physiktalenten sind auch das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf und die sächsischen Universitäten interessiert. So sind am Schülerwettbewerb Physikprofessoren der vier Universitäten Sachsens (Leipzig, Dresden, Chemnitz und Freiberg) und des FZD beteiligt. Sie bilden das Auswahlkomitee, das die eingereichten Bewerbungen bewertet und die Haupt- und Sachpreise vergibt. Ziel ist es, die besten Arbeiten im Fach Physik zu prämieren und damit die freiwilligen und mit hohem Engagement verbundenen Leistungen zu honorieren. Zugleich sollen die Physiktalente für ein naturwissenschaftliches Studium motiviert werden.

Die preisverdächtigen Arbeiten müssen von den Gymnasien nominiert werden. Insgesamt wurden im Jahr 2009 22 Arbeiten aus ganz Sachsen eingereicht. Meist sind diese Arbeiten als freiwillige "Besondere Lernleistung" im Laufe eines Jahres unter Betreuung von Physikern an Universitäten oder Forschungsinstituten entstanden. Die durch VON ARDENNE gestifteten Geldpreise gehen an die sechs besten Arbeiten, daneben erhalten alle für den Wettbewerb nominierten Schüler einen Sachpreis im gemeinsamen Förderprogramm "Physik für Schüler und Schülerinnen" der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung sowie der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG).

Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des sächsischen Staatsministers für Kultus, Prof. Roland Wöller, der bei der Preisvergabe durch Staatssekretär Hansjörg König vertreten wird. "Der VON ARDENNE Physikpreis würdigt die Leistungen von sächsischen Schülerinnen und Schülern im Fach Physik, die man ohne Übertreibung als herausragend bezeichnen kann. Die naturwissenschaftliche Bildung hat in Sachsen einen hohen Stellenwert. Unser Ziel ist es, Interesse an den Naturwissenschaften zu wecken. Der Preis knüpft an dieses Ziel an, er motiviert die Schüler, sich auch über den Unterricht hinaus mit physikalischen Inhalten zu beschäftigen, z. B. im Rahmen einer besonderen Lernleistung", sagt Abteilungsleiterin Polak aus dem sächsischen Staatsministerium für Kultus.

Die Besonderen Lernleistungen (BeLL) 2009 beschäftigten sich mit unterschiedlichsten Themen, die von der guten Stimmung von Klavieren über den Einsatz der Chaostheorie zur Erklärung eines Epilepsieanfalls bis hin zur Untersuchung von Aerosolpartikeln auf den Kapverdischen Inseln reichten. Die sechs Hauptpreise stellen wir im Folgenden kurz vor:

David Hahn, Chemnitz

"Stimmt die Stimmung?" Mit dieser Frage hat sich David Hahn vom Johannes-Kepler-Gymnasium in Chemnitz beschäftigt und dabei die Stimmung von Klavieren untersucht. Selbst beim frisch gestimmten Klavier entsprechen einige Intervalle nicht dem Idealklang. Normalerweise sollten die Frequenzen der Obertöne ganzzahlige Vielfache der Frequenz des Grundtones sein (�harmonische� Töne). Um die Physik des Klaviers zu verstehen, verglich der Schüler die Frequenz eines Klaviertons mit den einstellbaren Frequenzen eines Funktionsgenerators. Seine Messergebnisse zeigen, dass die Obertöne eines Klaviers nicht ganzzahlige Vielfache der Grundschwingung sind, sondern eine höhere Frequenz haben, und auch die Oktaven sind immer etwas höher als auf das Frequenzverhältnis 1:2 gestimmt. Deshalb muss jeder Klavierstimmer Kompromisse eingehen. Warum auch die heute übliche "gleichstufige" oder "temperierte" Stimmung Schwankungen aufweist, wird in der Schülerarbeit, die unter Betreuung durch die TU Chemnitz entstand, aufgezeigt.

Tobias Sydow, Dresden

Aufgrund seines großen Interesses an der Chaostheorie und deren universellem Charakter hat sich Tobias Sydow vom Marie-Curie-Gymnasium in Dresden mit der "Anwendung nichtlinearer Zeitreihenanalyse-Methoden auf Epilepsie-EEG's" beschäftigt. Er ging dabei der Frage nach, wie sich die Hirndynamik vor, während und nach der epileptischen Aktivität verändert. Als Grundlage dienten ihm die Hirnstrom-Messungen eines ausgewählten Epilepsiepatienten. Tobias Sydow untersuchte die Daten mit nichtlinearen Methoden und kam zum Schluss, dass die Chaostheorie einen Epilepsieanfall nicht beschreiben kann. Für eine Schülerarbeit bemerkenswert ist die intensive Auseinandersetzung mit medizinischen, mathematischen, physikalischen und programmiertechnischen Themen, die Betreuung erfolgte durch die TU Dresden und das Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme.

Georg Langer, Dresden

Georg Langer vom Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden beschäftigte sich mit dem "Aufbau eines Farbstoff-Autokorrelators zur Messung kurzer Laserpulse". Dieses Gerät dient zur Bestimmung der Dauer von intensiven und ultrakurzen Laserpulsen, wie sie etwa am Hochleistungslaser im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf erzeugt werden. Georg Langers Gerät teilt den Laserstrahl und leitet die beiden Laserstrahlen in entgegen gesetzter Richtung durch einen fluoreszierenden Farbstoff. Im Moment der Überlagerung der Pulse kommt es zu einer starken Fluoreszenz und aus deren Intensität lässt sich auf die Dauer des Laserpulses schließen. In einer mehrtägigen Messkampagne hat Georg Langer das von ihm realisierte Gerät im FZD getestet, wo seine BeLL auch betreut wurde.

Arko Graf, Radeberg

Ein Schülerpraktikum am FZD brachte Arko Graf vom Humboldt-Gymnasium Radeberg auf die Idee, ein "Modell zum Wellenlängen-Multiplexing am Lichtwellenleiter" zu bauen. Das Modell soll den immer bedeutenderen optischen Datentransport über Lichtwellenleiter veranschaulichen. Es basiert auf drei Leuchtdioden in den Farben Rot, Grün und Blau, deren Licht zusammen durch eine Glasfaser auf einen kleinen Sensor geleitet wird. Durch eine Optik sollen die Signale dann wieder voneinander getrennt werden, die dann die jeweilige Anzeige-LED zum Leuchten bringen. Ziel ist es, dass am Ende wieder die Farben aufleuchten, die zuvor eingeschaltet wurden, so der Schüler. Am Ende gelang es ihm, ein voll funktionsfähiges Modell aufzubauen, mit dem er auch den sächsischen Landeswettbewerb "Jugend forscht" für sich entscheiden konnte.

Stefan Rath, Grimma

Die Faszination, aus elektrischem Strom Schall zu erzeugen, brachte Stefan Rath vom Gymnasium St. Augustin in Grimma zu dem Entschluss, eine BeLL zum Thema Elektroakustik zu schreiben. Ob Fernsehen, Radio oder Kino - die Elektroakustik ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Alltags, mit der sich der Schüler intensiv beschäftigt hat. Die Arbeit gibt Aufschluss über die Wirkungsweise von Lautsprechern, Mikrofonen und Lautsprechergehäusearten. Stefan Rath hat schließlich selbst nach physikalischen Gesichtspunkten optimierte Lautsprecherboxen gebaut, an denen er umfangreiche Messungen im Elektroakustik-Labor der Hochschule für Telekommunikation in Leipzig durchgeführt hat.

Laura Jane Baumann, Leipzig

Laura Jane Baumann vom BIP Kreativitätsgymnasium Leipzig hat im Rahmen ihrer BeLL eine Arbeit mit dem Thema �Die Untersuchung atmosphärischer Aerosolpartikel auf den Kapverdischen Inseln anhand physikalischer Messmethoden� angefertigt. Während der Jahreswende wird über dem Nordatlantik vermehrt Staub gemessen, der in der Forschung von besonderem Interesse ist. Die Staubpartikel in der Atmosphäre können den globalen Strahlungshaushalt beeinflussen. Die Schülerin hat sich mit der Frage beschäftigt, ob sich die Aerosolpopulation auf den Kapverdischen Inseln in den Jahreszeiten Sommer und Winter unterscheidet. Sie and heraus, dass im Winter mehr Staub in den Atlantik gelangt als im Sommer, was etwa dazu führt, dass im Winter das Phytoplankton mit mehr Nährstoffen aus der Atmosphäre versorgt wird. Die BeLL wurde vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung betreut.

Über Besondere Lernleistungen (BeLL):

Eine Besondere Lernleistung ist ein selbst gewählter und verantworteter Beitrag zur Erhöhung der Studierfähigkeit. Das Johannes-Kepler-Gymnasium Chemnitz war Vorreiter dieser Idee und bot seinen Schülern bereits Ende der 1980er Jahre die Möglichkeit, eine solch umfassende Projektarbeit anzufertigen. Zunächst galt dies nur für das Fach Informatik, wurde dann aber Mitte der 1990er Jahre auch auf andere Fachrichtungen ausgeweitet. Nach einem zweijährigen Modellversuch am Johannes-Kepler-Gymnasium kann die Note für solch eine BeLL seit dem Schuljahr 1999/2000 landesweit in die Abiturnote eingebracht werden. Die Abiturnote kann sich so verbessern, aber auch verschlechtern. An einigen Gymnasien in Sachsen mit naturwissenschaftlichem Profil ist die Erarbeitung einer BeLL Pflicht.

Der Wettbewerb "Beste Besondere Lernleistungen im Fach Physik" wurde im Jahr 2000 vom Forschungszentrum Dresden-Rossendorf ins Leben gerufen. Jedes Jahr werden die besten Physiktalente an Sachsens Gymnasien mit Geld- und Sachpreisen für ihr hohes Engagement im Bereich Physik belohnt. Weitere Informationen zum Wettbewerb enthält die Seite http://www.fzd.de/BeLL.

Über die VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH:

Die VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH ist 1991 aus dem Dresdner Forschungsinstitut Manfred von Ardenne hervorgegangen. Das Unternehmen gehört heute weltweit zu den führenden Anbietern von Elektronenstrahl- und Plasmatechnologien einschließlich der dazu erforderlichen Ausrüstungen. Durch die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Ausrüstungen für industrielle Vakuumprozesse erhalten Kunden die Möglichkeit, einzigartige, technologisch anspruchsvolle Produkte zu fertigen. Die VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH konzentriert sich auf folgende Geschäftsfelder: Architekturglas, Photovoltaik, Sonderanlagen, Modulare Prozess Systeme, Service.

Pressekontakt:
Dr. Christine Bohnet
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im FZD
Bautzner Landstr. 400, 01328 Dresden
Tel.: 0351 260 - 2450 oder 0160 969 288 56
Fax: 0351 260 - 2700