Ausgezeichnete Gründungsideen im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

Pressemitteilung aus dem HZDR vom 07.07.2011

Gleich zwei Gründungsideen aus dem Dresdner Helmholtz-Zentrum werden mit dem Programm Helmholtz-Enterprise unterstützt: während es bei „OneMicron Laser“ um ultrakurz gepulste Laser mit hoher Leistung geht, stehen bei „ALION“ Dienstleistungen für die Industrie auf dem Sektor der Ionenstrahl-Behandlung von Oberflächen im Vordergrund.

OneMicron Laser – Laser einer neuen Generation

Gegenstand des Ausgründungsvorhabens ist ein neuartiger, diodengepumpter Festkörperlaser, der ultrakurze Pulse effizient erzeugen und bis zu sehr hohen Pulsenergien von mehr als einem Joule verstärken kann. Diese ultrakurzen Laserpulse werden erzeugt, indem Lasermaterialien eingesetzt werden, die Licht quasi in mehreren Farben gleichzeitig emittieren. Die Lichtblitze sind dann nur noch unglaubliche 100 Femtosekunden lang – das ist die Zeit, die Licht benötigt, um wenige Haaresbreiten zu durchfliegen. Damit sind diese Laserpulse deutlich kürzer als bei für diesen hohen Energiebereich üblichen Systemen, die mit Blitzlampen gepumpt werden.

Die erzielten Laserparameter sind nicht nur für die Grundlagenforschung wie der am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) betriebenen Laser-Plasmaphysik interessant, auch für die Mikro-Materialbearbeitung im industriellen Einsatz sollen gemeinsam mit künftigen Anwendern neue Applikationsfelder eröffnet werden.


ALION – Ionenstrahl-Kompetenz für die Industrie

Ionenstrahlen, also schnelle geladene Teilchen, sind ein Werkzeug zur gezielten Beeinflussung von Materialeigenschaften. Ionenstrahlen können Oberflächen im Nanometerbereich strukturieren, man kann mit ihnen aber auch dünnste Schichten auf Materialien auftragen oder sie in die Materialoberfläche implantieren. Bekannte Wirkungen sind beispielsweise die Dotierung von Halbleitern, die Schaltzeitverkürzung von Leistungshalbleitern, das Erzeugen biokompatibler, entzündungshemmender Materialoberflächen bei medizinischen Implantaten oder die Steigerung der Hochtemperatur-Oxidationsbeständigkeit von Leichtmetalllegierungen aus Titanaluminiden bei Flugzeugturbinen und Turboladern.

Die Ausgründungsidee hat zum Ziel, Dienstleistungen auf dem Gebiet der Ionenimplantation für die Industrie anzubieten. Das HZDR besitzt eines der führenden Ionenstrahlzentren Europas und erhält zunehmend Anfragen für Produktionsaufträge aus der Industrie. Leitende Wissenschaftler des Ionenstrahlzentrums sehen eine potenziell große Nachfrage nach Dienstleistungen auf dem Sektor der Ionenimplantation und deshalb auch sehr gute Marktchancen für eine Ausgründung. Das HZDR unterstützt die potentielle Ausgründung und beabsichtigt, sich als Gesellschafter zu beteiligen. Im Rahmen von Helmholtz-Enterprise soll die Gründungsvorbereitung vorangetrieben und die rechtlichen, administrativen, organisatorischen, personellen sowie finanziellen Voraussetzungen für eine nachhaltige Ausgründung geschaffen werden.


Ein Jahr Planungssicherheit

Mit Helmholtz-Enterprise unterstützt die Helmholtz-Gemeinschaft Ausgründungsideen, die das Potenzial haben, sich auf dem Markt erfolgreich zu bewähren. Mit der vollen Fördersumme von jeweils 100.000 Euro aus dem Fonds und mindestens der gleichen Summe aus dem jeweiligen Helmholtz-Zentrum stehen den Ausgründungsprojekten damit für ein Jahr zusätzliche Mittel zur Finanzierung von Personal in der Ausgründungsphase zur Verfügung.


Weitere Informationen

ALION – Ionenstrahlkompetenz für die Industrie
Prof. Dr. Andreas Kolitsch
Institut für Ionenstrahlphysik und Materialforschung
Tel. 0351 260 - 3348

OneMicron Laser – diodengepumpter Ultrakurzpuls-Laser mit hoher Impulsleistung
Dr. Mathias Siebold
Institut für Strahlenphysik
Tel.0351 260 - 3049


Pressekontakt

Dr. Christine Bohnet
Presseprecherin
Tel. 0351 260-2450 oder 0160 969 288 56