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Nachricht vom 6. März 2020

Chemie 4.0: DECHEMA-Positionspapier zur Sensorik für die Digitalisierung in der Chemieindustrie

Die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA) hat ein Positionspapier zur Sensorik für die Digitalisierung in der chemischen Industrie veröffentlicht, das Fachleute aus Industrie und Forschung unter der Federführung von Prof. Uwe Hampel, Leiter Experimentelle Thermofluiddynamik am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, erarbeitet haben.

Sensoren in der Chemieindustrie ©Copyright: Endress+Hauser

Sensoren in der Chemieindustrie.

Foto: Endress+Hauser

Der angestrebte Übergang zur Chemie 4.0, einer von Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft geprägten modernen Chemieindustrie, wird von neuen Herausforderungen begleitet, die mit der einhergehenden Umgestaltung chemischer Produktionsanlagen auf die angewandte Sensorik, Prozessmesstechnik und Prozessanalysetechnik zukommen.

Denn die Anlageninstrumentierung heutiger Prozesssteuerung und -regelung ist meist noch auf Sensoren für Druck, Temperatur, Füllstand und Durchfluss beschränkt. Im Zuge der Digitalisierung von Produktionsanlagen werden jedoch neue Sensoren benötigt, die dieses Portfolio ergänzen: Dazu gehören Sensoren zur Früherkennung kritischer Betriebszustände sowie Sensoren zur engen Überwachung der Anlagenparameter, die eine Flexibilisierung der Produktion ermöglichen. Außerdem sind zunehmend digitale Sensoren, digitale Datenübertragungsprotokolle und Softsensoren gefragt. Darüber hinaus gewinnen die Erfassung sekundärer Prozessparameter, eine intelligente multimodale Sensordatenverarbeitung zur Auswertung komplexer Spektren und Signalformen, standardisierte digitale Schnittstellen sowie Sensorintelligenz an Bedeutung.

Die Autoren weisen in ihrer Studie auf den konkreten Bedarf zukünftiger mittelfristiger und langfristiger Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Sensorik und Messtechnik für die Digitalisierung der chemischen Produktion hin. Sie identifizieren dabei spezifische Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte, die auf den Anwendungsbezug sowie das jeweilige Reifestadium angepasst sind. Für die Grundlagenforschung beispielsweise empfehlen sie zum einen die Entwicklung neuer Messtechniken auf Basis bisher wenig genutzter physikalischer, chemischer oder biochemischer Wirkprinzipien oder völlig neuer Basistechnologien, zum anderen die Nutzung und Qualifizierung fortschrittlicher Methoden der Signal- und Datenverarbeitung zur Analyse komplexer hochdimensionaler Sensordaten.

Das Positionspapier basiert auf einer grundlegenden Analyse des Ist-Zustands sowie des Bedarfs der Industrie. Diese haben die Autoren gemeinsam mit Sensorentwicklern, Anlagenherstellern sowie Anlagenbetreibern ermittelt. Die Aktivitäten wurden maßgeblich von der Initiative Wanted Technologies der ProcessNet sowie dem AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V. initiiert.


Weitere Informationen:

Prof. Uwe Hampel
Institut für Fluiddynamik am HZDR
Tel: +49 351 260 2772 | E-Mail: u.hampel@hzdr.de