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Pressemitteilung vom 6. Februar 2023

Auf den Schultern von Giganten

Nobelpreisträgerin spricht über Laserforschung bei Verabschiedung von Prof. Roland Sauerbrey

Im Beisein des Sächsischen Ministerpräsidenten, Michael Kretschmer, hat das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) am heutigen Montag, 6. Februar 2023, seinen früheren Wissenschaftlichen Direktor, Prof. Roland Sauerbrey, mit einer speziellen Laser-Konferenz verabschiedet. Der Physiker leitete die Dresdner Forschungseinrichtung von 2006 bis 2020. In dieser Zeit managte er den Übergang des Zentrums von der Leibniz- in die Helmholtz-Gemeinschaft, errichtete neue Standorte, entwickelte die Großforschungsanlagen weiter und verstärkte den Technologietransfer. Vor rund drei Jahren hatte Roland Sauerbrey planmäßig sein Amt niedergelegt, um anschließend für das HZDR in Görlitz das Center for Advanced Systems Understanding (CASUS) aufzubauen. Ehrengast des Symposiums war die Physik-Nobelpreisträgerin, Prof. Donna Strickland.

Foto: Zu Besuch am HZDR: Physik-Nobelpreisträgerin Prof. Donna Strickland als Ehrengast des Symposiums anlässlich der Verabschiedung des früheren Wissenschaftlichen Direktors, Prof. Roland Sauerbrey. ©Copyright: HZDR/A. Wirsig

Zu Besuch am HZDR: Physik-Nobelpreisträgerin Prof. Donna Strickland (re.) nahm als Ehrengast am Symposium anlässlich der Verabschiedung des früheren Wissenschaftlichen Direktors, Prof. Roland Sauerbrey, teil.

Bild: HZDR / A. Wirsig

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Als Roland Sauerbrey 2006 die wissenschaftliche Leitung des Forschungszentrums Rossendorf übernahm, sah das heutige HZDR ganz anders aus – nicht nur der Name änderte sich während seiner Amtszeit. Zwar war es bereits damals mit etwa 550 Mitarbeiter*innen und einem Gesamtetat von rund 60 Millionen Euro eine der größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen in den neuen Bundesländern. In seinen 14 Jahren als Wissenschaftlicher Direktor stiegen die Zahlen aber noch einmal massiv an. Heute arbeiten an den sechs Standorten des HZDR rund 1.500 Personen. Das Budget beläuft sich mittlerweile auf etwa 157 Millionen Euro (Stand: 2021). Ein wichtiger Meilenstein war dafür der Übergang des Zentrums in die Helmholtz-Gemeinschaft Anfang des Jahres 2011, den der gebürtige Coburger maßgeblich vorantrieb.

Im Zuge des Übertritts stellte der Freistaat Sachsen erhebliche Investitionsmittel zur Verfügung, die unter anderem die Erweiterung des Hochfeld-Magnetlabors und den Aufbau leistungsstarker Laser-Systeme am Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen ELBE ermöglichten. Gemeinsam mit dem Ionenstrahlzentrum ziehen die beiden Großforschungsanlagen jährlich zahlreiche Forscher*innen aus aller Welt nach Dresden, die diese einzigartige Infrastruktur nutzen wollen. Seine internationale Strahlkraft verdankt das HZDR somit auch den strategischen Entscheidungen des ehemaligen Wissenschaftlichen Direktors, wie der Sächsische Ministerpräsident, Michael Kretschmer, in seiner Würdigung betonte.

„Roland Sauerbrey hat mit ganz viel Leidenschaft und Herzblut die sächsische Forschungslandschaft mit aufgebaut und weiterentwickelt. Durch seinen Einsatz sind zahlreiche sächsische Forschungseinrichtungen über die Grenzen des Freistaats für ihre Exzellenz bekannt geworden, darunter das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf. Auch die Expertise des von ihm gegründeten Helmholtz-Instituts Freiberg zu Recycling, Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Rohstoffgewinnung ist international gefragt. Als Interimsdirektor des Digitalisierungsinstituts CASUS in Görlitz hat er aktiv zum Gelingen des Strukturwandels in der Lausitz und dem Dreiländereck beigetragen. Die hohe nationale und internationale Anerkennung für den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Sachsen sind maßgeblich auch sein Verdienst. Ich danke Roland Sauerbrey für sein Engagement, seinen Mut neue Wege zu gehen und sein Wirken im Freistaat Sachsen.“

„Mit strategischem Weitblick hat Roland Sauerbrey den Übergang des Forschungszentrums in die Helmholtz Gemeinschaft erfolgreich gestaltet“, würdigte die HZDR-Kuratoriumsvorsitzende, Oda Keppler, in ihrem Grußwort die Leistung des ehemaligen Wissenschaftlichen Direktors. So hob die Ministerialdirigentin vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hervor, dass die Fokussierung des HZDR auf die Forschungsbereiche Materie, Energie und Gesundheit Schlüssel zur erfolgreichen Positionierung in der Helmholtz-Gemeinschaft war. Das wissenschaftlich breit aufgestellte Zentrum, an dem interdisziplinäre Grundlagenforschung fachübergreifend mit starkem Anwendungsbezug kombiniert wird, hat beachtliche Transfererfolge vorzuweisen: „Das Fachgebiet von Roland Sauerbrey – ultrakurz gepulste Hochleistungslaser als Beschleuniger in der Protonentherapie – zeigt dies eindrucksvoll. Nur dank der Zusammenarbeit von Medizinern und Physikern konnte vor kurzem erstmals ein Tumor im Tiermodell mit laserbeschleunigten Protonen erfolgreich bestrahlt werden.“

Durch die Entscheidung, auf dem Rossendorfer Campus das Zentrum für Radiopharmazeutische Tumorforschung aufzubauen und das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT / UCC) sowie das Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie – OncoRay mitzutragen, ist das HZDR heute darüber hinaus ein wichtiger Partner in der deutschen Gesundheitsforschung. Diese Kooperationen unterstreichen die Rolle Roland Sauerbreys als Brückenbauer – sowohl über Fach-, als auch über Landesgrenzen hinweg, erklärte der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Prof. Otmar D. Wiestler, während des Symposiums: „Das Helmholtz International Lab WHELMI mit dem Weizmann-Institut in Israel und die Helmholtz International Beamline for Extreme Fields HIBEF am European XFEL sind nur zwei der vielen erfolgreichen internationalen Kooperationen, die Roland Sauerbrey angestoßen hat. Sie legen den Grundstein, um Fachkräfte aus aller Welt nach Sachsen zu ziehen.“

Auf dieser breiten Basis hat sein Nachfolger, Prof. Sebastian M. Schmidt, aufgesetzt: „Als ich vor etwa drei Jahren die Position des Wissenschaftlichen Direktors übernahm, habe ich ein bestens aufgestelltes Zentrum vorgefunden. Dadurch konnte ich mich von Anfang an darauf konzentrieren, unsere drei Forschungsbereiche Materie, Gesundheit und Energie strategisch weiterzuentwickeln. Im Namen des HZDR bedanke ich mich herzlich bei Roland Sauerbrey für seine langjährige Arbeit und seine großartige Leistung und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.“


Medienkontakt:

Simon Schmitt | Leitung und Pressesprecher
Abteilung Kommunikation und Medien am HZDR
Tel.: +49 351 260 3400 | E-Mail: s.schmitt@hzdr.de