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Dr. Christine Zimmermann

Kommunikation und Medien
Wissen­schaftsredakteurin
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Wissens- und Technologietransfer – Online-Jahresbericht 2017

Entwicklung des Technologietransfers am HZDR

GRULA-KMU-Eyecatcher

Foto: gemeinfrei

Lizenzen und Drittmitteleinwerbung: Der Anteil der lizensierten Patente stieg – gemessen am Gesamtbestand des HZDR-Patentportfolios – auf 35 Prozent an. Auch im Jahr 2017 überstiegen die Lizenzerträge die Höhe der vom HZDR getragenen Patentkosten.

Die Erträge aus der Wirtschaft konnten gegenüber dem Vorjahr leicht auf über 1,5 Mio. Euro gesteigert werden. Ein Großteil der Wirtschaftserträge geht auf die Nutzung von Forschungsinfrastruktur und ein kleinerer Teil auf Auftragsforschung für die Industrie zurück. Darüber hinaus wurden über 500.000 Euro Erträge aus der Zusammenarbeit mit Kliniken für die Bereitstellung von Infrastruktur sowie am HZDR hergestellte Pharmaka generiert.

Innovationsprojekte:Im Jahr 2017 führte das HZDR 75 Innovationsprojekte mit einem Förderumfang von 7,2 Mio. Euro durch. Hierin zählen beispielsweise Kooperationen mit der Wirtschaft zur Forschungs- und Entwicklungsaufgaben, Validierungsprojekte sowie Ausgründungen. Die Zahl der Innovationsprojekte zeigt, dass neben der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft in Form von Auftragsforschung und Infrastrukturnutzung ein Großteil der Innovationsaktivitäten in Förderprojekte fließt. Diese übersteigen in Anzahl und Umfang die klassischen bilateralen Projekte mit der Wirtschaft erheblich.

HZDR-Innovationsfonds: Im Jahr 2017 konnten vom HZDR-Innovationsfonds acht Transferprojekte finanziert werden, fünf davon sind neu gestartet. Insgesamt beläuft sich der finanzielle Umfang sämtlicher Transferprojekte, die 2017 aus dem HZDR-Innovationsfonds unterstützt wurden, auf 1,539 Mio. Euro. Künftig soll der Innovationsfonds noch intensiver für die Finanzierung von Validierungs- und Ausgründungsvorhaben genutzt werden.

HZDR Innovation GmbH (HZDRI): Service- und Produktionsaufträge zur industriellen Verwertung von Know-how und Infrastrukturen des HZDR sowie das Beteiligungsmanagement von Ausgründungen liegen in der Hand der HZDR Innovation GmbH (HZDRI). Der Umsatz dieser Tochterfirma des HZDR entwickelte sich auch 2017 weiterhin sehr positiv, insbesondere im Hauptgeschäftsfeld Ionenimplantation. Bei einer Gesamtleistung von 2,3 Mio. Euro wurde 2017 ein Rekordgewinn von über 400.000 Euro vor Steuern erzielt. Zur Steigerung der Qualität und Produktivität sowie zur besseren Ausnutzung der vom HZDR bereitgestellten Strahlzeit beschaffte HZDRI neue industriegerechte Waferhandling-Systeme.

An die HZDRI trat ein Fraunhofer-Institut mit der Bitte heran, für einzelne Neuentwicklungen des Hauses die Herstellung und die Vermarktung zu übernehmen. Daraufhin schloss die HZDRI mit der Fraunhofer-Gesellschaft zunächst für die Verwertung von zwei Produkten Lizenzverträge ab.

Innovationswettbewerb: Erstmalig führte das HZDR 2017 intern einen Innovationswettbewerb durch. Aus 20 eingereichten Transferideen wurden 16 ausgewählt. In zwei Tagesworkshops bereiteten die Teams zusammen mit ihren Mentoren ihre Ideen präsentationsreif auf und stellten sie einer Jury vor. Die drei erstplatzierten Teams erhielten Prämien. Für eines der Wettbewerbsprojekte konnte bereits Ende 2017 eine Validierungsförderung der Life Science-Stiftung eingeworben werden.

BePerfekt: 2017 startete das Verbundprojekt „BePerfekt – Entwicklung eines Instruments zur Befähigung von Personen und Teams in Transferstrukturen“. Ziel ist der Aufbau von Qualifizierungsangeboten im Bereich des Wissens- und Technologietransfers für deutsche Wissenschaftseinrichtungen. Das HZDR kooperiert mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und dem Potsdam-Institut für Klimaforschung (PIK). Finanziert wird „BePerfekt“ aus Drittmitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).


Ausgründungen

ERZLABOR: Das seit 2016 vom internen Ausgründungsprogramm der Helmholtz-Gemeinschaft geförderte Projekt ERZLABOR hat 2017 seine Gründung als GmbH vollzogen. Das junge Unternehmen bietet Dienstleistungen rund um die qualitative und quantitative mineralogische Charakterisierung von Feststoffen, einschließlich der Präparation von Gesteinsproben oder Granulaten für die Analytik. Maßgebliche Kunden sind Bergbau- sowie Recyclingunternehmen. Das HZDR schloss parallel zur Ausgründung einen Lizenzvertrag sowie einen Geräte-Nutzungsvertrag mit ERZLABOR ab. Die HZDR Innovation GmbH hält 15 Prozent der Anteile.

Weitere Ausgründungsvorhaben:Per 31. Dezember 2017 betreute das HZDR fünf potenzielle Ausgründungsvorhaben, die sich in einer frühen Entwicklungsphase befinden.


Veranstaltungen

Im Dezember 2017 stellten beim Treffen „Unternehmen: wachsen“ Ausgründungen aus dem Umfeld des HZDR sich und ihre Gründungsgeschichten vor. Anschließend kamen sie mit den Teilnehmern ins Gespräch, darunter waren viele erfahrene Unternehmer. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Dialogs „Unternehmen: wachsen“ organisiert. Diese Plattform, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie initiiert, wird über die Projektstelle „Förderung von unternehmerischem Wachstum in den neuen Bundesländern“ des Bundes betrieben.


Kontakt: Dr. Björn Wolf, Leiter der Abteilung Technologietransfer und Recht am HZDR