Referenzen

Im Folgenden werden beispielhaft einige bedeutende Projekte dargestellt, die unter maßgeblicher Mitarbeit der Zentralabteilung Forschungstechnik entwickelt und aufgebaut wurden.


Auswerte-Einheit für Myonendetektor

Myonendetektor

Myonen Detektor

Der Myonendetektor wurde konzipiert, um unter anderem Tomographie an Castorbehältern durchzuführen. Ziel dabei ist, deren Inhalt  zu prüfen, ohne diese öffnen zu müssen und sich Strahlung auszusetzen. Bei der Myonentomographie werden Dichteunterschiede von Materie bildlich dargestellt.

Die Auswerte-Einheit für den Myonendetektor wurde in der Zentralabteilung Forschungstechnik entwickelt. Entwicklungsschwerpunkte waren die möglichst genaue Messung der Zeitpunkte einer Wechselwirkung zwischen Myonen und dem Myonendetektor und die Skalierbarkeit. Hierfür werden die Detektorkanäle auf allen Erfassungseinheiten synchron betrieben. Von einer einzelnen Erfassungseinheiten (16 Detektorkanäle) bis hin zu beliebig vielen Racks (mit je 10 Erfassungseinheiten) können diese synchron mit einer Zeitauflösung von 10 ns betrieben werden.

Die Steuerung des Systems wird von einer C++ Applikation übernommen, wobei diese ein Benutzerinterface in Form einer Webseite (basierend auf Vue.js) für die Steuerung und Kommunikation über WebSockets zur Verfügung stellt.

  • Projekt-Nummer: AAA00498.001
  • Projektabschluss: Mitte 2023
  • In jedem Modul kommt ein FPGA-Design der Zentralabteilung Forschungstechnik zum Einsatz.

Kondensator-Pulsanlage und Pulsfeldspulen für Hochfeld-Magnetlabor

Zur Erzeugung höchster gepulster Magnetfelder wurde am Hochfeld-Magnetlabor Dresden die bisher leistungsfähigste Pulserzeugungsanlage der Welt errichtet. In der Zentralabteilung Forschungstechnik wurden dafür die Pulsentladungs-Kondensatorbänke sowie die Hochfeldspulen entwickelt.

Teilprojekt: Tripple Coil (Spule)

  • Projekt-Nummer: AAA00589.001
  • Projektabschluss: 2023
  • Nach Auslieferung der Tripple Coil soll mit der Spule der Rekordversuch zur Erzeugung des weltweit höchsten Magnetfeldes unternommen werden. Die Wissenschaftler vom Hochfeldmagnetlabor nehmen die Magnetfeldstärke von 100 Tesla ins Visier.

Forschungsanlage DRESDYN Dresdyn

Die Forschungsanlage DRESDYN (DREsden Sodium facility for DYNamo and thermohydraulic studies) wird zur Durchführung großer Experimente mit flüssigem Natrium errichtet. Sie dient u. a. der Untersuchung des hydromagnetischen Dynamoeffektes, welcher z. B. im Erdkern auftritt. Die Anlage untergliedert sich in zwei Teilbereiche: das Natrium-Tanklager in welchem das Natrium gespeichert und aufgeschmolzen wird und den eigentlichen Versuchsbereich. Dabei wird als Hauptkomponente der weltweit erste Präzessionsdynamo gebaut. Der Rotationsbehälter dieses Gerätes mit dem füssigen Natrium ist in einer Schwenkvorrichtung auf einer rotierenden Plattform gelagert. Während des Experiments rotiert der Prozessbehälter mit einer Drehzahl von bis zu 600 U/min um die Behälterachse. Die Präzessionsplattform  wiederum rotiert mit  maximal 60 U/min um die vertikale Achse. Über ein beheiztes Rohrsystem gelangt das Natrium aus dem Tanklager zu den Experimenten und wieder zurück. In der Zentralabteilung Forschungstechnik werden für diese Versuchsanlagen die mechanischen Komponenten entworfen und in Zusammenarbeit mit Industriepartnern aufgebaut. Weiterhin übernahm die Zentralabteilung die Projektierung und den Aufbau der gesamten Anlagensteuerung und des Anlagensicherheitssystems.


Flüssigmetallversuchsanlage LIMMCAST

Limmcast

Für die Untersuchung und Optimierung des Stranggießens wurde am Institut für Fluiddynamik die Versuchsanlage LIMMCAST aufgebaut. Diese Anlage wurde von der Zentralabteilung Forschungstechnik nach Vorgaben der Wissenschaftler projektiert, unter Einbeziehung von Industriepartnern aufgebaut und in Betrieb genommen. Darüber hinaus ist die Zentralabteilung laufend an Erweiterungen und Weiterentwicklungen beteiligt.


SuperSIMS Kopplungsstrecke

Super-SIMS

Am Ionenstrahlzentrum wird mit SuperSIMS (Sekundärionenmassenspektrometrie) ein hochgenaues Messinstrument zum beschleunigergestützten Nachweis von Elementen in Proben (AMS) aufgebaut. Die Zentralabteilung Forschungstechnik übernahm die Instrumentierung, Elektroplanung, die Entwicklung der Steuerungssoftware sowie den Aufbau der Steuerung des Vakuumabschnittes zwischen der SIMS-Quelle und dem Beschleuniger. Dazu zählen neben den üblichen Vakuumkomponenten auch Hochspannungsnetzteile zur Beeinflussung des Ionenstrahls. Darüber hinaus werden von der Zentralabteilung Forschungstechnik Möglichkeiten zur leittechnischen Verbesserung des Maschinenverbunds evaluiert und projektiert.


Radionuklid-Verteilsystem für ZRT ZRT-RNV

Das ZRT – Zentrum für Radiopharmazeutische Tumorforschung (ZRT) betreibt seit 2018 einen neuen Kreisbeschleuniger (Zyklotron) zur Produktion verschiedener Radionuklide, die als Basis für die Erforschung und Herstellung von radioaktiven Arzneimitteln benötigt werden. Die Aufgabenstellung an die Forschungstechnik war die Entwicklung und Realisierung eines Steuerungssystems mit Bedienoberfläche für mehrere Bedienstationen, sowie die Konstruktion und Fertigung der notwendigen mechanischen Baugruppen zum Transport der radioaktiven Substanzen. Das entstandene Radionuklid-Verteilsystem (RNV) ermöglicht den Transport von gasförmigen und flüssigen Radionukliden direkt vom Target am Zyklotron bis in die gewünschte PET-Box im Labor oder Reinraum. Es kann dabei vor jedem Transportauftrag eine Auswahl der gewünschten Zielbox vorgenommen werden. Im Gegensatz zu gasförmigen Radionukliden, bei denen immer ein vollständiger Targetinhalt zum Ziel transportiert wird, kann bei flüssigen Radionukliden eine Dosierung des Targetinhalts an mehrere Ziele erfolgen. Dafür wird der komplette Inhalt zunächst zwischengelagert, die Aktivität ermittelt und anschließend in Teilen weitertransportiert. Der Transport der flüssigen oder gasförmigen Substanzen erfolgt in Kapillarleitungen mittels Druckbeaufschlagung durch ein Transportgas. Das RNV ermöglicht die Ausführung von manuellen oder automatisierten Transportaufträgen. Diese können von verschiedenen Bedienstandorten aus initiiert werden. Die Steuerung kümmert sich selbstständig um die Sicherstellung des gewählten Transportweges und aller notwendigen Abschirmungen.


Effiziente Abwasserbehandlung - SEBAK

Sebak-GUI

Im Institut für Fluiddynamik wurde eine Versuchsanlage zur Optimierung der Belüfter in Kläranlagen (SEBAK) aufgebaut. Die Zentralabteilung Forschungstechnik übernahm die Instrumentierung, Elektroplanung und die Entwicklung der Steuerungssoftware.


ELBE – Zentrum für Hochleis­tungs­-Strahlen­quellen

BPM

Am Institut für Strahlenphysik wurde die Strahlungsquelle ELBE als bedeutendes Großgerät des HZDR errichtet. Unter Führung der Zentralabteilung Forschungstechnik wurden die thermionische Elektronenquelle (Gun) und der Injektor, die supraleitenden Beschleunigermodule, die Strahlführung, der erste FEL, ein Photoneutronentarget, sowie die Steuerungs- und Leittechnik einschließlich der Personen- und Maschinensicherheitssysteme entworfen, projektiert, aufgebaut und in Betrieb genommen. Darüber hinaus ist die Zentralabteilung laufend an Erweiterungen und Weiterentwicklungen beteiligt. So wurde ein Strahllagemonitor mit integriertem Stromdifferenzmonitor (BPM/DCM) für einen großen Dynamikbereich entwickelt und in einer Kleinserie gefertigt.