Innensanierung am neuen Standort des Helmholtz-Instituts Freiberg beginnt

Medieninformation vom 19.11.2013

Ein symbolischer Akt für die Sicherung der Rohstoffversorgung der deutschen Wirtschaft ist heute (19. November 2013) im Foyer im ehemaligen Forschungsinstitut für Aufbereitung (FIA) in Freiberg vollzogen worden: Nach Abschluss der äußeren Sanierung des Gebäudes Chemnitzer Straße 40 durch die Stadt Freiberg übergab Oberbürgermeister Bernd-Erwin Schramm im Beisein zahlreicher Vertreter von Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung nun den Staffelstab zum Start des Innenausbaus an das zum Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf gehörige Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF), das nach der Sanierung dort seinen Hauptsitz haben wird.

Rund fünf Millionen Euro hat die Stadt nach Beschluss des Freiberger Stadtrates hier in den vergangenen 18 Monaten investiert und damit erneut gezeigt, dass die Stadt Freiberg Lehre und Forschung als eines ihrer wichtigsten Potenziale anerkennt und unterstützt. „Das FIA-Bauvorhaben ist nicht nur eine große Investition, sondern die wichtigste in meiner Amtszeit, weil das Helmholtz-Institut einen grundlegenden Beitrag zur Umsetzung der nationalen Rohstoffstrategie leisten wird“, betonte der Oberbürgermeister. „Durch den Jahrhunderte langen Bergbau und die Forschungsaktivitäten der Universität als weltweit älteste Ressourcenuniversität hat die Entwicklung von Technologien zur effizienten Rohstoffausbeute eine lange Tradition in Freiberg. So war die Entscheidung der Bundesregierung im Jahre 2011, das künftige Helmholtz-Institut für Ressourcentechnologie in Freiberg anzusiedeln, demnach konsequent und logisch und erfüllt die Freiberger mit großer Freude.“

Den Traditionen des ehemaligen Forschungsinstitutes für Aufbereitung, welches jahrzehntelang seinen Sitz am künftigen Institutsstandort hatte, fühlt sich das HIF verpflichtet. „Moderne Technologien für die energiesparende und umweltfreundliche Aufbereitung sowie das Recycling von Rohstoffen zu entwickeln, ist ein Schwerpunkt unseres Institutes“, erklärte Institutsdirektor Prof. Jens Gutzmer. „Wir widmen uns einheimischen Ressourcen und untersuchen beispielsweise, ob es sich lohnt, die in alten sächsischen Bergbauhalden noch enthaltenen Wertstoffe zu erschließen. Wir leisten aber auch gemeinsam mit internationalen Partnern einen signifikanten Beitrag zur Entwicklung von effizienten und umweltgerechten Technologien für die Verarbeitung von Rohstoffen der Seltenen Erden.“ Ein anderes Projekt beschäftigt sich damit, wie die Aufbereitung von Molybdän als Nebenprodukt im Kupferbergbau optimiert werden kann. „Schließlich setzen wir auf moderne biotechnologische Verfahren und erforschen den Einsatz von Bakterien für die Aufbereitung und das Recycling von Rohstoffen.“

Das HDZR wird dabei eng mit der Ressourcenuniversität Bergakademie Freiberg zusammenarbeiten: „Bei Projekten wie den Probebohrungen auf alten Bergbauhalden oder den Erkundungsflügen zur Analyse von Lagerstätten im Erzgebirge arbeiten Wissenschaftler des HIF und der Bergakademie Hand in Hand“, so Prof. Bernd Meyer, Rektor der TU Bergakademie. „Gemeinsam nutzen wir dabei vorhandene Ressourcen effektiv und schaffen wertvolle Synergien, die auch der Lehre und somit unseren Studierenden an der Bergakademie zugute kommen.“

Die Planung der Büros und Labore am künftigen Standort des HIF ist abgeschlossen: Über drei Etagen mit etwa 2.800 Quadratmetern Nutzfläche entstehen zeitgemäße Laboratorien und Büros für die Mitarbeiter des Instituts. „Die Innensanierung wird zügig angegangen, die Fundamente im Keller sind bereits fertig“, informierte Prof. Peter Joehnk, Kaufmännischer Vorstand des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR). „Wir danken der Stadt Freiberg für ihr Engagement bei der Ansiedlung des Helmholtz-Instituts Freiberg an diesem historischen Ort und die Vorleistungen bei der umfassenden Außensanierung des Gebäudes. Wir nehmen den Staffelstab für die nun laufende Innensanierung heute gerne entgegen.“

Das Gebäude Chemnitzer Straße 40 war Heimstatt für das Forschungsinstitut für Aufbereitung, das aus der Bergakademie Freiberg hervorging. Es wurde am 1. Januar 1954 als selbstständige Forschungseinrichtung beim Ministerium für Schwerindustrie der DDR gegründet und später dem neuen Ministerium für Berg- und Hüttenwesen unterstellt. Ende der 50-er Jahre gehörte das Forschungsinstitut dann zur Deutschen Akademie der Wissenschaften. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Zahl der Mitarbeiter von 35 auf 164 verfünffacht. Von Anfang an wurde das Institut von seinem Initiator Prof. Dr. Ing. habil Helmut Kirchberg geleitet, der bei Gründung Rektor der Bergakademie war. Das Forschungsinstitut für Aufbereitung war sein Lebenswerk.

Mitte der 80-er Jahre arbeiteten mehr als 400 Mitarbeiter im FIA – bis die Einrichtung Ende 1991 „abgewickelt“ wurde. Mit der Entscheidung zur Auflösung des Forschungsinstitutes für Aufbereitung (FIA) übernahm das neu gegründete GIZEF als Technologiezentrum zunächst die Rolle des "Hausverwalters". Mit Eigentumsübertrag an die Stadt Freiberg 1994 wurde die Immobilie sowohl als Technologiezentrum wie auch für die Niederlassung des Finanzamtes sowie Grundbuch- und Vermessungsamtes genutzt. „In den vergangenen 20 Jahren nutzten mehr als 40 Gründer und Jungunternehmen diese Immobilie als Basis für ihr unternehmerisches Engagement“, fasst Dr. Thomas Lindner, Geschäftsführer des GIZEF, zusammen.


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Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie
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