Vorwort des Vorstands – Online-Jahresbericht 2017

Liebe Leserinnen und Leser,

HZDR-Vorstand ©Copyright: HZDR/André Wirsig

HZDR-Vorstand Prof. Roland Sauerbrey (li.)
und Dr. Ulrich Breuer

Foto: HZDR/André Wirsig

das Jahr 2017 war in mancher Hinsicht besonders: Vor einem Vierteljahrhundert ist am Standort des früheren Zentralinstituts für Kernforschung das Forschungszentrum Rossendorf gegründet worden. So ein Jubiläum bietet immer einen Anlass, zurückzublicken. Uns allen ist dabei deutlich geworden, welch bemerkenswerten Weg wir bereits zurückgelegt haben. Heute ist das HZDR ein hochmodernes, breit aufgestelltes Forschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft und international bestens vernetzt.

Wir haben mehr als doppelt so viele Mitarbeiter wie 1992 und unser Budget hat sich mehr als vervierfacht. Und das ist erst der Anfang, um unser Ehrenmitglied Prof. Peter Fulde vom Dresdner Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme zu zitieren: Wir sind noch mitten im Wachstum und schließen auch 2017 wieder mit überaus positiven Zahlen ab. Die Drittmitteleinnahmen stiegen um über 50 Prozent auf über 37 Mio. Euro, die Zahl unserer Mitarbeiter ist auf knapp 1.200 weiter gewachsen.

Aber Zahlen sind nur die eine Seite der Medaille. Im Herbst 2017 sind die Evaluierungen für die vierte Förderperiode der Programmorientierten Förderung in der Helmholtz-Gemeinschaft gestartet. Alle unsere Institute in unseren drei Forschungsbereichen – Energie, Gesundheit und Materie – haben sehr gut abgeschnitten. Der vorliegende Jahresbericht gibt Ihnen einen Einblick in die Vielfalt unserer Forschungsthemen und einige wissenschaftliche Höhepunkte des Berichtsjahres.

Am HZDR forschen Wissenschaftler aus mittlerweile über 50 Ländern – nicht zuletzt, weil sie hier exzellente Bedingungen und eine herausragende Infrastruktur für ihre Arbeiten vorfinden. Damit das so bleibt, tun wir alles, um die Arbeitsbedingungen und die Forschungsinfrastrukturen ständig weiterzuentwickeln. Besonders freut uns darum, dass die neuen Räume unserer Forschungsstelle Leipzig 2017 übergeben werden konnten. Für insgesamt zehn Millionen Euro waren sie saniert worden und bieten jetzt beste Voraussetzungen für die Arbeit mit radioaktiven Substanzen.

Die Bauarbeiten zu unseren Zukunftsprojekten gingen im Jahr 2017 wie geplant weiter, hier sind vor allem das Zentrum für Radiopharmazeutische Tumorforschung, die künftige europäischen Plattform für Dynamoexperimente DRESDYN sowie HIBEF zu nennen. Die Helmholtz International Beamline for Extreme Fields liefert wesentliche Instrumentierung für eine neuartige Experimentierstation am European XFEL, dem weltgrößten Röntgenlaser in Schenefeld bei Hamburg.

Eine neue Ebene der internationalen Vernetzung haben wir im April 2017 beschritten: In Kooperation mit dem Weizmann Institut Israel haben wir den Aufbau eines gemeinsamen Labors in Rechovot bei Tel Aviv beschlossen. Das „Weizmann-Helmholtz Laboratory for Laser Matter Interaction“ (WHELMI) soll eine Brücke zwischen der Grundlagen- und der angewandten Forschung schlagen. In den nächsten fünf Jahren erhält es eine Förderung von insgesamt fünf Millionen Euro. WHELMI ist das erste durch die Helmholtz-Gemeinschaft mitfinanzierte Labor auf dem Campus eines ausländischen Partners.

Wichtige Grundsteine für künftige Forschungen haben wir 2017 auch an der Seite der Technischen Universität Dresden im Rahmen von DRESDEN-concept gelegt: An insgesamt vier von sechs erfolgreichen Antragsskizzen für Exzellenzcluster war das HZDR beteiligt. Auch der Bau des neuen Untertage-Teilchenlabors im Felsenkeller ist einen großen Schritt vorangekommen: Der Beschleuniger-Tank, der am HZDR aufwendig für seine neuen Aufgaben umgerüstet wurde, ist an seinem Bestimmungsort aufgestellt worden.

Darüber hinaus sind 2017 mehrere Großprojekte mit wesentlicher HZDR-Beteiligung an den Start gegangen. Unter Koordination des HZDR ist das EU-Projekt CALIPSOplus angetreten, den Zugang zu Beschleuniger-basierten Hochleistungs-Lichtquellen europaweit zu bündeln und insbesondere für osteuropäische Institutionen zu erleichtern. Insgesamt sind 19 Partner an dem mit zehn Millionen Euro geförderten Projekt beteiligt, die Laufzeit beträgt vier Jahre. Eine ähnliche Zielrichtung verfolgt die „League of European Accelerator-based Photon Sources“, kurz LEAPS. Einem ganz anderen Themenbereich widmet sich das EU-Projekt INFACT: Wissenschaftler unter Federführung des Helmholtz-Instituts Freiberg für Ressourcentechnologie wollen neue Wege der Rohstofferkundung erproben und Europa für die Bergbauindustrie wieder interessant machen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre unseres Online-Jahresberichts 2017. Auf Anfrage kann auch der ausführlichere Zentrumsfortschrittsbericht des vergangenen Jahres eingesehen werden.

Prof. Roland Sauerbrey (Wissenschaftlicher Direktor) & Dr. Ulrich Breuer (Kaufmännischer Direktor)(1)


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