Erste Phantommessungen für eine prätherapeutische Dosimetrie mit Y-86-DOTATOC an einem PET/CT (Biograph 16, Siemens, Erlangen)


Erste Phantommessungen für eine prätherapeutische Dosimetrie mit Y-86-DOTATOC an einem PET/CT (Biograph 16, Siemens, Erlangen)

Andreeff, M.; Hartmann, H.; Oehme, L.; Kotzerke, G.; Walther, M.; Kotzerke, J.

Ziel/Aim:

Für die Therapie mit Y-90-DOTATOC wird obligatorisch eine posttherapeutische Dosimetrie unter Gammakamera durchgeführt, wobei die Nutzung der Bremsstrahlung für die Quantifizierung viele Limitationen mit sich bringt, so dass häufig als Surrogatmarker In-111-DOTATOC verwendet wird. Seit längerer Zeit wird eine prätherapeutische Dosimetrie mit Y-86-DOTATOC favorisiert. Phantom- und Patientenuntersuchungen für singuläre PET-Geräte älterer Bauart existieren. Aber es fehlen dezidierte Untersuchungen für moderne Hybrid-Geräte. An einem PET/CT-Gerät sollen Phantomuntersuchungen die Möglichkeiten zur Dosimetrie aufzeigen.

Methodik/Methods:

Für die Kalibrierung und mögliche Korrekturen wurde ein mit Aktivität füllbares Zylinderphantom (Durchmesser: 20cm, Länge: 20cm) mit 3 inaktiven Zylindereinsätzen (Teflon, Wasser und Luft) verwendet. Die Untersuchung wurde an einem konventionell kalibrierten PET/CT (Normalisierung mit F-18), LSO HiRes Biograph 16 (Siemens, Erlangen) durchgeführt. Zur genauen Aktivitätsbestimmung wurde ein Aktivitätsmessgerät ISOMED 2000 (MED Dresden) über die PTB Braunschweig für Y-86 kalibriert. Das Phantom wurde mit 5,8 kBq/ml Y-86 gefüllt. 3D-Aufnahmen erfolgten mit 10min pro Bettposition, AC-CT, Iterative Rekonstruktion (8i,4s, FWHM=5mm, Streukorrektur).

Ergebnisse/Results:

Die ROI-Auswertung am Phantom ergab eine Überbewertung ("falsche" Aktivitätsanreicherung) in den inaktiven Zylindern, bezogen auf die Aktivitätskonzentration im aktiven Zylinderbereich (Teflon +0,3%, Luft +22% und Wasser +2%). Mit der konventionellen PET-Normalisierung, Schwächungs- und Streukorrektur wurde die zu erwartende Aktivitätskonzentration im Zylinder um 45% reduziert wiedergegeben. Ein Rekonstruktionsvergleich mit und ohne Streukorrektur zeigte, dass der konventionelle Streukorrekturalgorithmus für Y-86 falsche Ergebnisse liefert. Für die weitere Quantifizierung ohne Streukorrektur wurde eine Crosskalibrierung vorgenommen und ein Kalibrierfaktor von 0,9 cps(Siemens)/Bq für Y-86 bestimmt.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Für eine prätherapeutische Dosimetrie mit Y-86 an einem PET/CT-Gerät, kann mit der konventionellen Kalibrierung (Normalisierung mit F-18) eine Quantifizierung vorgenommen werden. Die besten Ergebnisse sind bei Rekonstruktion ohne Streukorrektur (artefaktfrei) zu erreichen. Eine separate Crosskalibrierung für Y-86 ist notwendig. Die Überbewertung bei Luft ist sicherlich auf das ungünstige Emissionsspektrum von Y-86 zurückzuführen. Die gemessenen Überbewertungen (Reko: ohne Streukorrektur) für dieses 3D-PET Gerät (PET/CT, LSO) ist moderater als dies Pentlow [1] für einen 3D-BGO-GE-Scanner (Advance) (Teflon +161%, Luft -20%% und Wasser +56%) ermittelt hat.

Literatur/References:

[1] Pentlow, K.S., Finn, R.D., Larson, St.M. et.al., Quantitative Imaging of Y-86 with PET: The Occurrence and Correction of Anomalous Apparent Activity in High Density Regions; Clinical Positron Imaging, Vol.3, No.3, 2000

  • Poster
    47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, 22.-25.04.2009, Leipzig, Deutschland
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 48(2009)2, A94
    ISSN: 0029-5566

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-12655
Publ.-Id: 12655