Warum Ge und Si durch Ionenimplantation zu Supraleitern werden


Warum Ge und Si durch Ionenimplantation zu Supraleitern werden

Fiedler, J.

Es konnte gezeigt werden, dass neben Diamant auch die technologisch relevanten Gruppe-IV-Halbleiter Si und Ge im extrem hochdotierten Zustand supraleitend werden. Am Helmholtz – Zentrum Dresden – Rossendorf ist es erstmalig gelungen, supraleitfähige Ge-Schichten in einem zu Fertigungsverfahren der Mikroelektronik kompatiblen Dotierprozess, bestehend aus Ga-Ionenimplantation und Kurzzeitausheilung, herzustellen. Die hochdotierten Ge-Schichten zeigen intrinsische Supraleitung mit kritischen Temperaturen bis zu 1 K. Eine weitere Erhöhung der Dotierkonzentration und damit der kritischen Temperatur ist aufgrund der begrenzten Löslichkeit von Ga in Ge (1 at.%) sehr schwierig. Um dennoch höhere Sprungtemperaturen zu erreichen, wurden die geringe Löslichkeit von Ga in Si (0.1 at.%) sowie die supraleitenden Eigenschaften von Ga ausgenutzt. In Ga implantiertem Si bilden sich Ausscheidungen, wodurch vergrabene, extrinsisch supraleitende Ga reiche Schichten hergestellt werden können. Die kritische Temperatur ist mit 7 K deutlich höher als in dotiertem Ge.
Die Struktur der Proben wurde mit Rutherford Rückstreuspektrometrie (RBS), Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) sowie Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS) untersucht. Für die elektrische Charakterisierung wurden Temperaturen zwischen 100 mK und 400 K sowie Magnetfelder bis 9 T verwendet. Im Vortrag werden die Grundzüge der Dotierung mittels Ionenimplantation sowie die Ergebnisse elektrischer und struktureller Untersuchung beider Materialsysteme vorgestellt.

Involved research facilities

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  • Lecture (others)
    Institutsseminar SS 2011, Institut für Physik, TU Ilmenau, 18.05.2011, Ilmenau, Deutschland

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