Kombinierte PET/MR in der Diagnostik von Skelettmetastasen mit F-18-Natriumfluorid-PET (NaF-PET) und Ganzkörper-MRT (GK-MRT): Erste Erfahrungen


Kombinierte PET/MR in der Diagnostik von Skelettmetastasen mit F-18-Natriumfluorid-PET (NaF-PET) und Ganzkörper-MRT (GK-MRT): Erste Erfahrungen

Beuthien-Baumann, B.; Platzek, I.; Langner, J.; Schramm, G.; Oehme, L.; Laniado, M.; van den Hoff, J.; Kotzerke, J.

Ziel/Aim:

Die Skelettszintigraphie mit F-18-NaF-PET weist eine hohe Sensitivität für die Detektion von Skelettmetastasen auf. Voraussetzung für deren Nachweis ist jedoch, dass die Metastase die Knochenmatrix alteriert. Knochenmarkmetastasen, die noch keine Stoffwechselreaktion der Knochenmatrix verursachen, entgehen dem Nachweis der Skelettszintigraphie. Im MRT können Knochenmarkmetastasen mit hoher Sensitivität detektiert werden. Ziel dieser Untersuchung ist es, den möglichen diagnostischen Zugewinn hinsichtlich der Detektion von Knochen- bzw. auch mgl. Knochenmarkmetastasen bei der kombinierten Anwendung der F-18-NaF-PET und einem GK-MRT mit einem Ganzkörper-PET/MR-Gerät zu untersuchen.

Methodik/Methods:

Seit Inbetriebnahme des PET/MR-Gerätes (Philips Ingenuity (TOF-PET/ 3T-MRT)) im Januar 2011 wurden 345 Untersuchungen durchgeführt, davon handelte es sich bei 96 Untersuchungen um Skelettszintigraphien mit F-18-Natriumfluorid mit der Frage nach Skelettmetastasen. Bei 52 Untersuchungen konnte neben dem Schwächungs-MRT und der PET noch ein diagnostisches Ganzkörper-MRT durchgeführt werden. 28 Patientendatensätze gehen in diese vorläufige Datenauswertung ein: 19 Männer, 9 Frauen, mittleres Alter 65 Jahre, 15 Prostata-Karzinome, 5 Mamma-Karzinome, 3 Schilddrüsen-Karzinome, 2 Karzinoide, 1 Bronchial-Karzinom, 1 CUP, 1 Plasmozytom. Injektion von 250 MBq F18-Natriumfluorid, Schwächungs-MRT; Start der Ganzkörper-PET ab 60 min p.i.. MRT: GK-coronar T1 und wenn möglich sagittale STIR der Wirbelsäule.

Ergebnisse/Results:

Qualitativ ergibt die NaF-PET Skelettszintigramme von hoher Qualität. Die coronaren GK-MRT und die sagittalen MRT-Schichten der Wirbelsäule ergänzen die PET mit exzellenten morphologischen Informationen. Metastasenverdächtige Läsionen wurden bei 16/28 Patienten gefunden. Davon bei 9 Patienten ausschließlich im NaF-PET, bei 5 Patienten fanden sich metastasenverdächtige Läsionen ausschließlich im MRT. Die MRT zeigte zusätzliche metastasenverdächtige Läsionen überwiegend im Bereich der Wirbelsäule. Skelettmetastasen im Bereich des Rippenthorax entgingen der GK-MRT auf Grund der coronaren Orientierung. Zusätzliche volldiagnostische MRT-GK-Untersuchungen in Ergänzung zum GK-Skelettszintigramm sind auf Grund des zusätzlichen Zeitbedarfes oft durch den Allgemeinzustand des Patienten limitiert

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Die NaF-PET bietet Skelettszintigramme von hoher Bildqualität. In dieser vorläufigen Datenauswertung scheint die Kombination von NaF-PET und diagnostischem GK-MRT in einem Untersuchungsablauf die Nachweiswahrscheinlichkeit kleiner Skelettmetastasen bzw. Knochenmarkmetastasen in der Wirbelsäule zu erhöhen. Eine Optimierung der Untersuchungszeit hinsichtlich der Kombination von PET-und MRT ist erstrebenswert.

  • Lecture (Conference)
    50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, 25.-28.04.2012, Bremen, D
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 51(2012), A47-A48
    ISSN: 0029-5566

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-17078
Publ.-Id: 17078