FDG-PET/MR im Rahmen der Primärdiagnostik von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren


FDG-PET/MR im Rahmen der Primärdiagnostik von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren

Beuthien-Baumann, B.; Platzek, I.; Schneider, M.; Gudziol, V.; Langner, J.; Laniado, M.; Kotzerke, J.; van den Hoff, J.

Ziel/Aim:

Ganzkörper-PET/MR-Geräte kombinieren die metabolische Information der Positronen-Emissions-Tomographie mit dem hohen Weichteilkontrast der Magnet-Resonanz-Tomographie in einem Untersuchungsablauf. Ziel dieser Untersuchung ist es, den möglichen diagnostischen Zugewinn bei der kombinierten Anwendung beider Untersuchungsmodalitäten beim Primärstaging von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren zu untersuchen

Methodik/Methods:

40 Patienten (32 Männer, 8 Frauen, Alter 38 -82 Jahre, mittleres Alter 64 Jahre) mit histologisch gesicherten Kopf-Hals-Tumoren wurden an einem kombinierten PET/MR-Gerät (Philips Ingenuity PET-MR (TOF-PET/ 3T-MRT)) vor geplanter kurativer Operation untersucht (Untersuchungsablauf Kopf/Hals: Schwächungs-MRT; PET:350 MBq F-18-FDG, Start ab ca. 175 min p.i, 6 min /bed.; diagn. MRT: NV16-Spule, T1/T1-KM, T2, STIR). Beurteilt wurden die Detektierbarkeit des Primärtumors und von regionalen Lymphknotenmetastasen getrennt für PET, MRT und deren Kombination im Vergleich zur histologischen Aufarbeitung des Op-Präparates. Zum Ausschluss von Fernmetastasen wurde vor der dedizierten Kopf-Hals-Untersuchung eine konventionelle PET-Untersuchung des Körperstammes 60 min nach Injektion von 350 MBq F-18-FDG (ECAT-EXAT HR+, Siemens/CTI) durchgeführt.

Ergebnisse/Results:

Der Primärtumor war bei 5 Patienten im PET (bei geringer Größe), bei 10 Patienten im MRT (geringe Größe bzw. bei Metallartefakten) nicht abgrenzbar. Bei bisher 26 Patienten konnte ein Vergleich mit der Histologie bzgl. der LK-Metastasen erfolgen. Insgesamt wurden 863 LK histologisch beurteilt, davon waren 56 LK metastatisch befallen. Die Sensitivität und Spezifität hinsichtlich der Detektion von LK-Metastasen für PET und MRT betrug jeweils 69% bzw. 98%, die kombinierte Auswertung von PET-MRT erhöhte die Sensitivität auf 83%. Bei 8 Patienten wurde in der PET-Untersuchung des Körperstammes eine weitere hypernmetabole Läsion mit V.a. Zweittumor bzw. Fernmetastase detektiert.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

In dieser vorläufigen Datenauswertung scheint die Kombination von FDG-PET und diagnostischem MRT in einem Untersuchungsablauf die Sensitivität bezüglich der Detektion von LK-Metastasen von Kopf-Hals-Tumoren deutlich zu erhöhen. Primärtumoren können dem Nachweis bei sehr kleiner Ausdehnung sowohl im PET als auch im MRT entgehen. Die MRT-Bildgebung kann, insbesondere im Mundbereich, durch Metallartefakten deutlich beeinträchtigt werden; auch hier bringt die Kombination von PET-MRT einen diagnostischen Zugewinn. Eine PET-Untersuchung des Körperstammes zum Ausschluss von Fernmetastasen oder Zweittumoren erscheint sinnvoll.

  • Lecture (Conference)
    50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, 25.-28.04.2012, Bremen, D
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 51(2012), A48
    ISSN: 0029-5566

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-17079
Publ.-Id: 17079