Nuklearchemie Forschung & Perspektiven


Nuklearchemie Forschung & Perspektiven

Fachgruppe Nuklearchemie in der Gesellschaft Deutscher Chemiker; Merchel, S.; Steinbach, J.

Die Fachgruppe Nuklearchemie in der Gesellschaft Deutscher Chemiker repräsentiert die Wissenschaftler* und Ingenieure, die bei ihren Arbeiten mit radioaktiven Stoffen und ionisierender Strahlung umgehen und diese für Zwecke der Forschung, Industrie, Medizin und Lehre nutzen.
Die Tätigkeiten ihrer Mitglieder reichen von den rein grundlagenwissenschaftlichen Gebieten der Chemie radioaktiver Stoffe, wie den schwersten synthetischen Elementen über nuklearchemische Aspekte der Kernenergienutzung bis hin zur Verwendung von Radionukliden in den Lebens und Umweltwissenschaften. Die Nuklearchemie umfasst die Bereiche der Kern-, Radio- und Strahlenchemie.
In ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte, die mit der Entdeckung der Radioaktivität und der Radioelemente, hat die Nuklearchemie mit bahnbrechenden Entdeckungen, mit der Einführung bedeutender neuer Arbeitsmethoden und mit einer Vielzahl von innovativen wissenschaftlichen und technischen Anwendungen die Entwicklung der modernen Industriegesellschaft beeinflusst. In der öffentlichen Wahrnehmung werden jedoch nuklearchemische Arbeiten überwiegend der nuklearen Energiegewinnung und dem nuklearen Brennstoffkreislauf zugeordnet – Themen, die in der Öffentlichkeit sehr kontrovers diskutiert werden. Diese Bereiche stellen nach wie vor bedeutende Themen für die Nuklearchemie dar.
Entsprechend der vielfältigen Möglichkeiten und der Fortentwicklung von Wissenschaft und Technik haben sich aber seit langem weitere Schwerpunkte herausgebildet, die ebenfalls von großer grundlegender, gesellschaftlicher, ökologischer und ökonomischer Relevanz sind. Nuklearchemische Therapie- und Diagnoseverfahren sind beispielsweise aus den Lebenswissenschaften und der Medizin nicht mehr wegzudenken. Nuklearchemiker untersuchen die Elementsynthese in Sternen, sie erforschen die Struktur von Atomkernen, erzeugen die schwersten Elemente jenseits des Urans, die alle radioaktiv sind, und untersuchen deren chemische und physikalische Eigenschaften.
Sie treibt unter anderem die Suche nach dem Verständnis an, was die Materie im Innersten zusammenhält.
Das breite Spektrum nuklearchemischer Methoden macht deren Einsatz auch für ganz andere Sparten interessant: Auch in der Geologie, der Hydrologie, der Umweltforschung,
dem Strahlenschutz oder der nuklearen Forensik kommt man nicht ohne das Handwerkszeug der Nuklearchemie aus.
Die vorliegende Broschüre soll einen Einblick in die vielfältigen Themen und Arbeitsfelder nuklearchemischer Forschung und Anwendung geben, die in den folgenden
Schwerpunkten zusammengefasst werden können:
-Grundlagenforschung
-Chemie der schwersten Elemente
-Actinidenchemie
-Kosmochemie
-Radioanalytik
-Gesundheit und Umwelt
-Nuklearchemie in den Lebenswissenschaften (Radiopharmazie)
-Isotopengeochemie
-Strahlenschutz und Radioökologie
-Nukleare Forensik
-Energie
-Partitioning & Transmutation
-Endlagerforschung
-Reaktorchemie
-Tritiumchemie
-Lehre, Ausbildung und Kompetenzerhalt

Keywords: fundamental research; heavy elements; actinides; cosmochemistry; radioanalytics; health; environment; nuclear chemistry; life sciences; radiopharmacy; geochemistry; isotopes; radioecology; radiation safety; nuclear forensics; energy; partitioning; transmutation; nuclear waste disposal; nuclear reactor; tritium

  • Other report
    Frankfurt am Main: Herausgeber: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh), 2015
    25 Seiten

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-21058
Publ.-Id: 21058