Analyse der Kalibrierung eines TOF-Scanners mit pixelliertem Flächendetektor (Gemini TF 16 BigBore)


Analyse der Kalibrierung eines TOF-Scanners mit pixelliertem Flächendetektor (Gemini TF 16 BigBore)

Nemer, U.; Maus, J.; Schramm, G.; Meyer, P.; Hennig, J.; Mix, M.

Ziel/Aim:

An den Philips Gemini TF PET/CT-Scannern wird die SUV-Kalibrierung für die korrekte Quantifizierung über eine Zerfallsreihe mit Akquisition im Sinogramm (SM)-Format durchgeführt. Die klinische Akquisition erfolgt jedoch im
Listmode (LM)-Format. Durch eine zusätzliche SUV-Validierung (SUV-Val) soll der Unterschied zwischen beiden Formaten korrigiert werden, unter der Annahme, dass dieser über die gesamte Breite der Singles-Zählraten prozentual
konstant bleibt. In wie weit dies korrekt ist und welche quantitativen Auswirkungen dies hat, wurde untersucht.
Methodik/Methods:
Für die Messung wurde ein zylindrisches Phantom (V=9,3l) mittig im Scanner positioniert und über 12h gemessen. Neben der Kalibrierung im SM-Format (SM-Kalib) und der dazugehörenden SUV-Val, wurde die Zerfallsreihe wiederholt, allerdings im LM-Format (LM-Kalib). Die Rekonstruktion der TOF-Messung erfolgte im klinischen WB-Protokoll. Auf Grundlage dieser Messungen wurden Kalibrierungstabellen erstellt und an Messungen des NEMA Image Quality Phantoms und eines ebenfalls über 12h gemessenen 5,6l-Phantoms, überprüft.
Ergebnisse/Results:
Im Vergleich zur LM-Kalib verhalten sich die Kalibrierungsfaktoren bis 10 Mcps äquivalent, bei größeren Zählraten ergibt sich jedoch ein Unterschied von bis zu 15%. Die unterschiedlichen Kalibrierungstabellen resultierten beim
NEMA-Phantom in einer Abweichung von 1% im SUV-Wert des Hintergrundes und im Mittel um 2% bei den Recovery-Koeffizienten. Bei der dynamischen Messung des Brain-Phantoms ergibt sich für die SUV-Werte eine
Verteilung von [0,94-1,02] SUV (LM-Kalib) zu [0,83-1,01] SUV (SM-Kalib).
Schlussfolgerungen/Conclusions:
Es konnte gezeigt werden, dass im klinisch relevanten Zählratenbereich nur ein geringer Unterschied zwischen beiden Verfahren besteht. Bei höheren Zählraten kann jedoch eine größere Abweichung entstehen,die bei dynamischen
Untersuchungen mit Bolusinjektion oder kurzlebigeren Isotopen von Relevanz sein kann. In (1) wurde ebenfalls auf eine ähnliche Problematik bei den Philips PET/MR-Geräten hingewiesen, es scheint sich daher um einen systemweiten Effekt bei Philips-Geräten zu handeln.
Literatur/References:
(1) "Phantom-based evaluation of quantification accuracy of combined PET/MRI", Langner et al., DGN Jahrestagung 2013 (P43).

  • Lecture (Conference)
    53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN), 22.-25.04.2015, Hannover, Deutschland
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 54(2015), A86
    ISSN: 0029-5566

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-21865
Publ.-Id: 21865