Entwicklung, Synthese und biologische Evaluierung von 18F-markierten Imidazopyridotriazinderivaten zur molekularen Bildgebung der Phosphodiesterase 2A im Gehirn mittels Positronen-Emissions-Tomographie


Entwicklung, Synthese und biologische Evaluierung von 18F-markierten Imidazopyridotriazinderivaten zur molekularen Bildgebung der Phosphodiesterase 2A im Gehirn mittels Positronen-Emissions-Tomographie

Schröder, S.

Die Phosphodiesterase 2A (PDE2A) wird in bestimmten Hirnregionen exprimiert, die bei neuropsychiatrischen und neurodegenerativen Erkrankungen, wie Depressionen, Angstzuständen und der Alzheimerkrankheit, betroffen sind. Die Entwicklung eines spezifischen 18F-markierten PDE2A-Radioliganden würde die molekulare Bildgebung dieses Enzyms im Gehirn mittels Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ermöglichen.
Basierend auf einer Imidazopyridotriazin-Leitstruktur wird in der vorliegenden Arbeit die mehrstufige Synthese von vier neuen, fluoralkylierten Derivaten beschrieben, deren inhibitorische Wirksamkeit für die PDE2A und die PDE10A in einem Enzym-Assay getestet wurde. Die potentesten und selektivsten PDE2A-Liganden wurden für eine 18F-Markierung ausgewählt und geeignete Vorläufermoleküle dargestellt. Basierend auf einer einstufigen, nukleophilen 18F-Radiomarkierung erfolgte die Synthese von drei neuen Radioliganden, deren Potential zur PET-Bildgebung der PDE2A im Gehirn untersucht wurde.
In-vitro-autoradiographische Untersuchungen an Rattenhirnschnitten zeigten für zwei 18F-markierte Derivate eine spezifische Aktivitätsverteilung, die mit dem immunhistochemisch nachgewiesenen Expressionsmuster der PDE2A übereinstimmt. In KleintierPET-Studien mit einem dieser Radioliganden wurde jedoch in vivo eine unspezifische Aktivitätsverteilung im Maushirn beobachtet, die auf eine Akkumulation von Radiometaboliten hindeutet. In-vivo-Stabilitätsuntersuchungen zeigten einen schnellen metabolischen Abbau der Radioliganden in Mäusen sowie die Bildung hirngängiger Radiometabolite. Demnach erfüllt keines der 18F-markierten Imidazopyridotriazinderivate die Voraussetzungen zur In-vivo-Bildgebung der PDE2A im Gehirn mittels PET.
In weiterführenden Arbeiten könnte die metabolische Stabilität der entwickelten PDE2A-Liganden durch strukturelle Modifikationen erhöht werden. Die inhibitorische Potenz und Selektivität für das PDE2A-Protein sowie die Hirngängigkeit der resultierenden Derivate wären zu prüfen.

Keywords: Phosphodiesterase (2A/10A); Imidazopyridotriazin; Selektivität; molekulare Bildgebung im Gehirn; Positronen-Emissions-Tomographie

  • Doctoral thesis
    Universität Leipzig, Fakultät für Chemie und Mineralogie, 2016
    Mentor: Prof. Dr. Christoph Schneider, Prof. Dr. Peter Brust
    210 Seiten

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-24010