3D Druck – ein anschauliches Präsentationsmittel für geophysikalische Inhalte


3D Druck – ein anschauliches Präsentationsmittel für geophysikalische Inhalte

Menzel, P.; Götze, H.-J.; Schmidt, S.; Steinberg, A.

Für die öffentliche Kommunikation geophysikalischer Arbeiten spielt eine anschauliche Präsentation der Sachverhalte eine entscheidende Rolle. Seit in den 1980er Jahren erste Ansätze für Rapid Prototyping vorgestellt wurden, hat sich die Technologie von 3D Druckern stetig weiterentwickelt und wird inzwischen regelmäßig in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen von den Ingenieurswissenschaften bis hin zu Medizin und Chemie eingesetzt, um Vorserien-Prototypen, Bau- und Ersatzteile sowie Anschauungsmodelle günstig und schnell produzieren zu können. In den Geowissenschaften und speziell in der Geophysik wurden diese Verfahren bisher sehr selten, zur Anfertigung von Ersatz- und Zusatzteilen für verschiedene Messinstrumente, verwendet. Im Rahmen des DGMK-Projektes TiPot3D wurde in der Arbeitsgruppe Geophysik und Geoinformation der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ein 3D Drucker Ultimaker² angeschafft und steht dort seit 2013 für spezielle geophysikalische Anwendungen bei der Interpretation und für die Visualisierung von 3D Modellen der Erdkruste zur Verfügung. Für die Präsentation von Daten nach einem 3D Druck ist kein zusätzliches Equipment notwendig. Diese neue Visualisierungsmöglichkeit bietet sich somit vor allem dann als Kommunikationsmedium an, wenn die Präsentation z. B. mittels 3D Computergrafik nicht angemessen ist oder technisch nicht in Frage kommt. Um Daten und Modelle mit Hilfe des 3D Drucks zu repräsentieren, müssen die Eingabedaten als digitale triangulierte Geometriemodelle vorliegen oder aber in diese überführt werden. Es wird anhand mehrerer unterschiedlicher Beispiele (z. B. 3D Untergrundmodelle aus Seismik und Gravimetrie, sowie Erdbebendeformationskarten) gezeigt, in welcher Weise geophysikalische Daten und Ergebnisse unterschiedlicher Komplexität für den 3D Druck aufbereitet und repräsentiert werden. Generell lassen sich die meisten geophysikalischen Datensätze mittels 3D Druck repräsentieren. Der zu betreibende Aufwand hängt dabei sowohl von der Komplexität der Eingabedaten, als auch vom kommunikativen Zweck und der beabsichtigten Größe des zu druckenden Datensatzes ab. Die gezeigten Ergebnisse haben sich vor allem für fachfremdes Publikum als ein eindrucksvolles Präsentationsmittel erwiesen.

Keywords: Geophysik; Visualisierung; 3D Druck

  • Poster
    77. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 27.-30.03.2017, Potsdam, Deutschland

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-24645
Publ.-Id: 24645