Das Adapterprotein Lamellipodin ist involviert in die Strahlenresistenz und Invasion von Glioblastomzellen


Das Adapterprotein Lamellipodin ist involviert in die Strahlenresistenz und Invasion von Glioblastomzellen

Moritz, S.; Cordes, N.; Krause, M.; Vehlow, A.

Fragestellung: Die Prognose von Patienten mit einem Glioblastom (GBM) ist trotz eines multimodalen Therapieansatzes sehr schlecht, weshalb die zugrundeliegenden . Zur Entwicklung effizienterer Therapien ist das Verständnis komplexer molekularer Resistenzmechanismen besser aufgeklärt werden müssen bedeutend. Es ist bekannt, dass Interaktionen von GBM Zellen mit zellulären und nicht-zellulären Faktoren im Tumormikromilieu entscheidend zu Invasion und Therapieresistenzen von GBM-Zellen beitragen. Die Kommunikation zwischen Zellen und dem Tumormikromilieu führen zu Adaptionen intrazellulärer Signalkaskaden, welche unter anderem von dem Signaladapterp-Protein Lamellipodin (Lpd), dessen Funktion in GBM-Zellen unklar ist, vermittelt werden. Die Funktion von Lpd in GBM ist bisher nicht erforscht. In der vorliegenden Studie evaluieren wir die Rolle von Lpd für die GBM Invasion und Radioresistenz und charakterisieren den zugrundeliegenden molekularen Mechanismus.
Methodik: Die Invasionsfähigkeit acht verschiedener GBM Zellen wurde in einer dreidimensionalen Kollagen Typ-1 Matrix nach siRNA-vermittelten Lamellipodin oder Kontroll Knockdown analysiert. Das klonogene Überleben und residuale DNA Doppelstrangbrüche (γH2AX/53BP1) wurden nach Lpd Depletion und Röntgenbestrahlung (2, 4, 6 Gy) evaluiert. Die Lpd Expression und Phosphorylierungsstatus (Y426, Y1226) wurden mittels Western Blot in acht GBM Zelllinien zu verschiedenen Zeitpunkten (0,5 24 h) nach Röntgenbestrahlung mit 6 Gy analysiert. Direkte Lpd Interaktionspartner wurden mittels Massenspektrometrie von Lpd Immunpräzipitataten nach Röntgenbestrahlung ermittelt und mittels Datenbankanalyse ausgewertet (Reactome, Gene Ontology).
Ergebnisse: Lpd Knockdown reduzierte in allen getesteten, untershiedliche PLpd-Level aufweisende GBM Zellkulturen die Invasionskapazität und führte zu einer signifikanten Strahlensensibilisierungtivierung in vier von acht GBM Zelllinien. Dieser Effekt ging mit einer erhöhten Anzahl von γH2AX/53BP1-positiven residualen DNA-Doppelstrangbrüchen nach Bestrahlung und Lpd Depletion einher. Die basale Expression und Phosphorylierung von Lpd variierte in den verschiedenen GBM Zelllinien. Eine Bestrahlung mit 6 Gy Röntgen führte zu einem Anstieg in der Lpd Phosphorylierung Y1226 nach 1 h bis zu 24 h, wohingegen die Lpd Expression unverändert blieb. Nach Bestrahlung wurden mittels Immunpräzipitation und anschließender massenspektrometrische Analyse 56 potentielle Lpd Interaktionspartner identifiziert. Die funktionelle Datenbankanalyse der Interaktoren ergab einen hohen Anteil an Interaktionspartnern, die in den vesikulären Transport, Metabolismus und Signaltransduktion involviert sind.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse eine bedeutende Funktion von Lpd bei der Invasion und Radioresistenz von Glioblastomen. Nachfolgende Untersuchungen fokussieren sich auf die Evaluierung und Charakterisierung des zugrunde liegenden molekularen Signalweges.

Keywords: Gliom; Radiotherapie

  • Poster
    DEGRO, 14.06.2019, Münster, Deutschland

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-29433
Publ.-Id: 29433