Diagnostische Treffsicherheit von 18F-FDG bei differenziertem Schilddrüsenkarzinom: Vergleich von dediziertem PET und Koinzidenzkamera


Diagnostische Treffsicherheit von 18F-FDG bei differenziertem Schilddrüsenkarzinom: Vergleich von dediziertem PET und Koinzidenzkamera

Tiepolt, C.; Beuthien-Baumann, B.; Kühne, A.; Bredow, J.; Burchert, W.; Kropp, J.; Franke, W.-G.

Die hohe diagnostische Treffsicherheit von 18F-FDG erfordert für die breite klinische Anwendung eine leichte Verfügbarkeit der Methode. Die Koinzidenzkameratechnik bietet möglicherweise eine Alternative zu dediziertem PET. Unsere Untersuchung soll im intraindividuellen Vergleich der Befunde die klinische Relevanz der Unterschiede der Meßmethoden analysieren.
METHODIK: Untersucht wurden 20 Patienten mit differenziertem Schilddrüsenkarzinom ( 5 papilläre, 15 follikuläre; pT2-4) nach Thyreoidektomie und Radiojodablation. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung waren bei 8 Patienten Lymphknoten-/Fernmetastasen bekannt. Vor der Untersuchung wurde eine 12-stündige Nahrungskarenz eingehalten. Die Untersuchung erfolgte 60 min nach Injektion von 300 MBq 18F-FDG mit einem dedizierten PET-System (ECAT EXACT HR+) sowie 4 h nach Applikation mit einer Koinzidenzkamera (Solus EPIC). Für den Vergleich der Verfahren wurden jeweils die nicht schwächungskorrigierten Daten herangezogen. Bei allen Patienten lag im zeitlichen Abstand von 4 d bis 2 Monaten eine 131I Ganzkörperszintigraphie vor

Ergebnisse:......Koinzidenz..........PET..............131I
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Hals....................15.....................26..................4
Thorax.................32.....................55................18
Skelett..................3.......................5..................6
Gesamtzahl.........50.....................86................38

Die 86 mit PET nachgewiesenen Läsionen waren mit der Koinzidenzkamera zu 27% gleich gut, zu 31% schlechter erkennbar. In 42% der Fälle war eine Detektion mit der Koinzidenztechnik nicht möglich. In Abhängigkeit von der Läsionsgröße bestand eine 94%-ige Übereinstimmung beider Verfahren oberhalb 1,5 cm und eine 64%-ige Übereinstimmung im Bereich von 1-1,5 cm. Die mit PET nachgewiesenen Läsionen unter 1 cm waren mit der Koinzidenzkamera nicht erkennbar. Hinsichtlich des klinischen Staging wurde mit der Koinzidenztechnik bei 13 Patienten der gleiche Lymphknotenstatus und bei 18 Patienten der gleiche Metastasenstatus wie mit PET ermittelt. 5 Patienten wurden auf Grund kontralateralen Lymphknotenbefalls, der nur mit PET nachweisbar war, zu niedrig eingestuft. Bei je 2 Patienten war eine richtige Einstufung des Lymphknoten- und Metastasenstadiums mit der Koinzidenzkamera nicht möglich.

  • Lecture (Conference)
    37. Intern. Jahrestagung DGN, Ulm, 14.-17.04.1999
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 38 (1999) A55

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-3078
Publ.-Id: 3078