3D-Kernberechnungen bei Borverdünnung nach kleinen Lecks


3D-Kernberechnungen bei Borverdünnung nach kleinen Lecks

Grundmann, U.; Rohde, U.; Tietsch, W.

Im Rahmen einer umfassenden Untersuchung zur inhärenten Borverdünnung nach kleinen Primärkühlmittelsystemlecks für die Anlage Mülheim-Kärlich wurde als konservatives Störfallszenario mit dem größten Kondensatanfall das 20 cm2-Leck in der kalten Hauptkühlmittelleitung hinter der Hauptkühlmittelpumpe ermittelt. Der Borverdünnungsprozeß und die Verlagerung des deborierten Kondensatvolumens zum Kern durch Naturumlauf wurde in thermohydraulischen Systemanalysen detailliert berechnet. Die Mischung des Kondensats nach dem Eindringen in den Reaktordruckbehälter mit der Hochdruckeinspeisung wurde durch Experimente an einer skalierten Versuchsanlage ermittelt. Die Ergebnisse dieser Versuche wurden für eine 3-dimensionale neutronenkinetische dynamische Kernanalyse benutzt. Diese Analyse zeigte, daß der Kern bei dem konservativen Störfallszenario wieder kritisch wird und kurzzeitig Leistung erzeugt, aber eine sehr große Marge zu einzuhaltenden Schutzziel besteht. Weder die Integrität der Brennstofftabletten noch die Integrität der Hüllrohre ist zu irgendeinem Zeitpunkt gefährdet, wie eine abschließende Heißkanalanalyse zeigt, die ein minimales DNB-Verhältnis von 1,53 ausweist.

Keywords: Kernreaktor; Borverdünnung; thermohydraulische Systemanalyse; kleines Leck; Primärkreislauf; Naturumlauf; Vermischung; Vermischungsexperiment; 3-dimensionales Kernmodell; Heißkanalanalyse; DNB-Verhältnis

  • Lecture (Conference)
    Tagungsband der Fachtagung der KTG: "Wechselwirkungen Neutronenphysik und Thermofluiddynamik", pp. 5-26 bis 5-38, Forschungszentrum Rossendorf, 31. Januar - 1. Februar 2000
  • Contribution to proceedings
    Tagungsband der Fachtagung der KTG: "Wechselwirkungen Neutronenphysik und Thermofluiddynamik", pp. 5-26 bis 5-38, Forschungszentrum Rossendorf, 31. Januar - 1. Februar 2000

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-3293
Publ.-Id: 3293