Autoradiographische Untersuchungen zu 5-HT1A und 5-HT2A- Rezeptoren nach sozialer Isolation


Autoradiographische Untersuchungen zu 5-HT1A und 5-HT2A- Rezeptoren nach sozialer Isolation

Schiller, L.; Kretzschmar, M.; Brust, P.; Oehler, J.

Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass im Verlaufe sozialer Isolation - tierexperimentelles Modell gestörten Sozialkontaktes - serotonerge Alterationen Anteil an den neurobiologischen Veränderungen haben, die den auffälligen Verhaltensänderungen
zugrunde liegen. Die durch Bindungsassays nachgewiesenen Veränderungen von KD und Bmax Werten serotonerger Rezeptorpopulationen deuten an, dass eine Reihe lokaler quantitativer Veränderungen serotonerger Rezeptoren in verschiedenen Hirnregionen zu erwarten sind .
Mittels autoradiographischer Untersuchungen wurde die lokale Verteilung von spezifischen Rezeptorpopulationen, insbesondere von 5-HT1A und 5-HT2A Rezeptoren im Cortex, Hippocampus, Amygdala, Striatum und N. acccumbens verfolgt. Nach 28 Tagen zeigt sich eine massive Abnahme der 5-HT1A Rezeptordichte im Cortex, Hippocampus, Substantia nigra und in der Amygdala , die auch weitestgehend nach 12 Wochen Isolation noch nachweisbar ist. Die Dichte der 5-HT2A Rezeptoren ist ebenfalls nach 28 Tagen in den untersuchten Hirnregionen signifikant vermindert, während nach 12 Wochen kaum noch Veränderungen nachgewiesen werden können. In der Tendenz ist im Striatum und im N.accumbens sogar eine up-Regulation zu erkennen. Die Ergebnisse werden in Beziehung zu neurochemischen und Verhaltensveränderungen diskutiert.

  • Poster
    3. Mitteldeutsche Psychiatrie-Tage, Magdeburg, 15.-17.03.2001

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-3879