3-O-methyl-6-[123I]iodo-L-DOPA (OMID) - ein Aminosäurederivat zur Tumordarstellung mit SPECT


3-O-methyl-6-[123I]iodo-L-DOPA (OMID) - ein Aminosäurederivat zur Tumordarstellung mit SPECT

Wunderlich, G.; Füchtner, F.; Bergmann, R.; Bredow, J.; Steinbach, J.; Johannsen, B.; Franke, W.-G.

Ziel:

Seit der Einführung von PET in die klinische Anwendung werden 11C markierte Aminosäuren vor allem für die Hirndarstellung verwendet. Im Sinne breiterer Anwendbarkeit wurden Aminosäuren auch mit 18F und 123I markiert. Ausgehend vom Precursor für das 3-O-methyl-6-[18F]fluoro-L-DOPA (OMFD) synthetisierten wir das analoge Iodprodukt OMID, mit dem Ziel die guten Ergebnisse, die im PET erreicht wurden, zukünftig auf das breiter verfügbare SPECT zu übertragen.

Methodik:

Die stereoselektive Synthese basiert auf der elektrophilen Substitution des entsprechenden zinnorganischen Precursors. Die Markierung wird mit 1 mg Substanz in Acetonitril und N-chlorosuccinimid als Oxidationsmittel innerhalb von 10 min bei Raumtemperatur durchgeführt. Es schließt sich eine Hydrolyse der Schutzgruppen mit konzentrierter HCl bei 80°C und eine Reinigung mittels HPLC (PRP1 Säule, Laufmittel: Ethanol/Phosphatpuffer 70/30) an. Die Bioverteilung wurde nach Injektion von [123I]OMID und [18F]OMFD in Wistarratten verglichen.

Ergebnisse:

Der [123I]NaI Umsatz zu [123I]OMID erfolgt quantitativ. Nach abschließender Abspaltung der Schutzgruppen und Reinigung wird nach ca. 90 min eine Ausbeute von 50% bezogen auf das eingesetzte Iod erreicht. Das Endprodukt ist in vitro stabil markiert und auch nach Injektion in Wistarratten ist nur eine geringe Iodabspaltung (<5%) und -aufnahme in die Schilddrüse nachweisbar. Die Verteilungsbilder der Substanzen [123I]OMID und [18F]OMFD ähneln sich, wobei nach 1 h die Aufnahme von OMID in Hirn und Muskel geringer ist als die Aufnahme von OMFD. Erste Untersuchungen an tumortragenden (FaDu) Nacktmäusen zeigten eine brauchbare Darstellung der Tumore isb. 10-30 min p.i..

Schlussfolgerung:

Das Verfahren zur Herstellung von [123I]OMID ist einfach und ergibt in kurzer Zeit gute Ausbeuten. Die Verwendung von Iod an Stelle von Fluor führt zur Lipophilieerhöhung und zu Unterschieden in der Bioverteilung der markierten Substanzen. Weitere Untersuchungen zur Abschätzung der Potenzen von OMID bei der Tumordarstellung sind notwendig.

  • Poster
    40. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, Freiburg, 10.-13.04.2002
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 41 (2002) P55

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-4425
Publ.-Id: 4425