Kleinwinkelstreuung - ein vielversprechendes Werkzeug zum Nachweis von Strahlenschäden


Kleinwinkelstreuung - ein vielversprechendes Werkzeug zum Nachweis von Strahlenschäden

Böhmert, J.; Große, M.; Ulbricht, A.

Durch Bestrahlung mit Neutronen entstehen in Konstruktionswerkstoffen nanoskalige Strukturdefekte, die vielfach mit den hochauflösenden, direkt abbildenden Untersuchungsverfahren nicht oder nicht ausreichend nachweisbar sind. Diese Strukturdefekte führen aber zu einer erhöhten Streuung von Neutronen- und Röntgenstrahlen im Kleinwinkelbereich. Aus der Intensitätsverteilung der Kleinwinkelstreuung lassen sich, wenn vereinfachende Annahmen getroffen werden können oder Vorinformationen vorhanden sind, Größenverteilung und Anzahldichte bestimmen. Darüber hinaus sind Hinweise zum Typ und zur Zusammensetzung der Defekte ableitbar. Das Kleinwinkelstreuverfahren ist effektiv, volumenintegrierend, sensitiv im Größenbereich von ~ 1 nm ... 10 nm und unempfindlich gegenüber Präparationsfehlern. Es ist jedoch eine indirekte Methode der Strukturanalyse und sollte deshalb nicht alternativ, son-dern komplementär angewandt werden. Prozedur und Leistungsfähigkeit des Verfahrens wird am Beispiel von Untersuchungen an bestrahlten Reaktordruckbehälterstäh-len gezeigt.

  • Lecture (others)
    Werkstofftag 2002, TU Dresden, Dresden, 04. 10. 2002, eingeladener Vortrag

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Publ.-Id: 5223