THEREDA – Ein Beitrag zur Langzeitsicherheit von Endlagern nuklearer und nichtnuklearer Abfälle


THEREDA – Ein Beitrag zur Langzeitsicherheit von Endlagern nuklearer und nichtnuklearer Abfälle

Altmaier, M.; Brendler, V.; Hagemann, S.; Herbert, H.-J.; Kienzler, B.; Marquardt, C. M.; Moog, H. C.; Neck, V.; Richter, A.; Voigt, W.; Wilhelm, S.

Im Rahmen von Langzeitsicherheitsanalysen für deutsche Endlager radioaktiver bzw. Untertagedeponien chemotoxischer Abfälle sowie weiterer Einsatzfelder (Altlastensanierung) wird eine einheitliche und umfassende thermodynamische Referenzdatenbasis dringend benötigt. Der ehemalige „Arbeitskreis Thermodynamische Standarddatenbasis“ (ATS) hatte sich die Aufgabe gestellt eine solche Datenbasis zu realisieren. Die Aktivitäten des ATS werden seit Juli 2006 in dem Projektverbund "THEREDA" (Thermodynamische Referenzdatenbasis) von BMBF, BMWi und BfS zunächst für 3 Jahre gefördert. THEREDA setzt sich aktuell aus fünf Partnerinstitutionen zusammen, die im Wesentlichen die deutschen Forschungsinstitutionen auf dem Gebiet der Endlagersicherheitsforschung repräsentieren. THEREDA soll die Transparenz und Belastbarkeit der Sicherheitsanalysen in Deutschland entscheidend verbessern und stellt erstmalig eine konsistente thermodynamische Datensätze für alle in Deutschland diskutierten Endlageroptionen und Wirtsgesteine bereit. Für jede thermodynamische Größe werden anhand eindeutig definierter Evaluierungskriterien Qualitätsstufen angegeben, mit Hilfe derer Anwender Daten, entsprechend der jeweiligen spezifischen Problemstellungen, gezielt einbeziehen oder ausschließen können. Für fehlende thermodynamische Daten werden im Rahmen von THEREDA begründete Schätzwerte ermittelt, sodass Modellrechnungen zur Sicherheitsanalyse in Zukunft auf einer deutlich breiteren Datenbasis durchgeführt werden können. Die Datenbasis wird in einer Datenbank zentral verwaltet und Anwendern über das Internet frei und unentgeltlich verfügbar sein. Importformate, um THEREDA in die gängigsten Modellierungscodes (EQ3/6, PHREEQC, Geochemist’s Workbench, CHEMAPP, usw.) überführen zu können, werden ebenfalls unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

  • atw - International Journal for Nuclear Power 53(2008)4, 249-253

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-10825