Einfluß der Abblaseleitung auf die Notentspannung von Reaktoren

Die Einrichtung zur Druckentlastung (Sicherheitsventil, Berstscheibe) ist in der Praxis über eine mehr oder weniger lange Abblaseleitung mit dem Reaktor verbunden. Bei der Auslegung der Sicherheitseinrichtung wird jedoch lediglich der notwendige Ausströmquerschnitt ermittelt. Berücksichtigt wird dabei gegebenenfalls der Druckverlust in der Leitung. Die Auswirkungen auf die Dynamik des Druckentlastungsvorgangs während des zweiphasigen Ausströmens bleiben bisher weitgehend unbeachtet. Aus diesem Grund wurden verschiedene Modelle für die Simulation des gekoppelten Systems bestehend aus Druckbehälter, Abblaseleitung und Entlastungsarmatur aufgestellt. Dabei wurden mehrere Varianten von vereinfachten Leitungsmodellen untersucht. Zur Überprüfung der Modellgüte wurden dabei Ergebnisse von Experimenten genutzt, die an der Druckhalterversuchsanlage DHVA der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen Zittau/Görlitz durchgeführt wurden und bei denen Massenstrompulsationen bei Abblasen auftraten. Die Schwingungen hängen sehr empfindlich von einzelnen Parametern des Schaummodells, des Modells für die Kopplung zwischen Behälter und Abblaseleitung und des Modells für die Abblaseleitung ab. Experimentelle Daten zu diesen Schwingungen stellen daher eine ausgezeichnete Grundlage für die Validierung von Codes zur dynamischen Simulation eines Blow-Down Systems dar.