Kernenergieforschung mit schnellen Neutronen


Kernenergieforschung mit schnellen Neutronen

Junghans, A.; Wagner, A.

Die Kernenergie ist eine Energiequelle, die nur sehr geringe Emissionen von Treibhausengasen verursacht. Auf internationaler Ebene wird die Entwicklung neuer Kernkraftwerkstypen der 4. Generation betrieben, so dass die Kernenergie auch in Zukunft genutzt werden kann. Dabei wird auch das Problem des langlebigen radioaktiven Abfalls betrachtet. An der Neutronenquelle „nELBE" im Forschungszentrum Dresden-Rossendorf soll in Zukunft untersucht werden, wie langlebiger radioaktiver Abfall, der weltweit in Kernkraftwerken entsteht, so umgewandelt werden kann, dass er nur noch für historisch überschaubare Zeiten in ein Endlager eingeschlossen werden muss. Durch Beschuss mit schnellen Neutronen können langlebige schwere Atomkerne wie etwa Curium oder Neptunium umgewandelt werden und in kurzlebige oder sogar stabile Reaktionsprodukte zerfallen. Bei dieser „Transmutation“ werden also langlebige, radioaktive Atomkerne in kurzlebigere umgewandelt. Nach weniger als 1.000 Jahren haben sie dann das natürliche Radioaktivitätsniveau erreicht.
An nELBE können 100 000 mal pro Sekunde kurze Pulse von schnellen Neutronen produziert werden, mit denen die inelastische Streuung, der Neutroneneinfang und Kernspaltung untersucht werden können. Im Vortrag werden die internationalen Entwicklungen auf dem Gebiet der Transmutation
vorgestellt sowie die neue Neutronenquelle „nELBE“ und unsere ersten Experimente dort gezeigt.

  • Lecture (others)
    6. Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften, 04.07.2008, Dresden, Deutschland

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-11770