Bestimmung des effektiven Dopamin-Verteilungsvolumens im F18-DOPA-PET bei Patienten mit neu diagnostiziertem idiopathischen Parkinsonsyndrom und Medikation mit Levodopa oder Cabergolin


Bestimmung des effektiven Dopamin-Verteilungsvolumens im F18-DOPA-PET bei Patienten mit neu diagnostiziertem idiopathischen Parkinsonsyndrom und Medikation mit Levodopa oder Cabergolin

Beuthien-Baumann, B.; Wolz, M.; Perick, M.; Storch, A.; Oehme, L.; Langner, J.; Hofheinz, F.; van den Hoff, J.; Reichmann, H.; Kotzerke, J.

Ziel/Aim:

Zur quantitativen Analyse des F-18-DOPA-PET bei IPS wird in der Regel die Dopamin-Einstromrate (ki) in einem 90min PET-Protokoll bestimmt. Der Effektive Verteilunsgvolumen-Quotient (EDVR), als ein Maß für den F18-DOPA-Umsatz, wurde als sensitiverer Parameter postuliert (1), erfordert jedoch eine 4h-Meßzeit. Levodopa ist ein Standardmedikament, um den absoluten Dopamin-Mangel beim IPS auszugleichen. Neuere Ergebnisse favorisieren den Einsatz von Dopaminrezeptor-Agonisten wie z. B. Cabergolin. Kann anhand des EDVR ein Unterschied im Verlauf der IPS-Erkrankung im Vergleich zweier Medikations-Regime differenziert werden?

Methodik/Methods:

36 Patienten mit neu diagnostiziertem idiopathischen Parkinsonsyndrom (25 Männer, 11 Frauen, Alter 62+/- 9 Jahre, Hohn &Yahr Stad 1- 2,5)). Positives BfS-Gutachten und Ethikvotum. PET I vor Beginn der Studien-Medikation, PET II erfolgte nach 3-monatiger Medikamenteneinnahme. Die Medikation war gegenüber dem Nuklearmediziner verblindet. PET-Protokoll: Prämedikation mit 150 mg Carbidopa per os 60 min vor Untersuchungsbeginn. Dynamisches F18-DOPA-Hirn-PET (ECAT EXACT HR+ (Siemens/CTI)) : 10 min Transmision, Injektion von 185 MBq F-18-DOPA i.v., Emission bis 90 min p.i., 2x 40 min Emission ab 120 min und 190 min p.i. nach je 10 min Transmission. Rekonstruktion und Zusammenfügen der Datensätze. Positionierung von VOIs vordefinierter Größe und Anzahl über Nucl. Caudatus, Putamen, Referenzgewebe occipital (freie Positionierung in allen 3 Raumebenen (Softwarepaket ROVER, ABX Radeberg)). Es wurden die Einstromraten ki und das EDVR nach Sossi et al.(1) für beide Putamina ohne Seitentrennung bestimmt.

Ergebnisse/Results:

19 Patienten wurden mit Levodopa behandelt, 17 Patienten erhielten Cabergolin. Weder zu Beginn der Studie noch nach 3 Monaten gab es signifikante Unterschiede zwischen den Mittelwerten der Parameter ki und EDVR beider Behandlungsgruppen. In der Levodopa-Gruppe zeigte sich von PET I zu PET II eine sign. Abnahme von ki (von 0,0117 auf 0,0110) und eine sign. Zunahme des EDVR (1,257 auf 1,335). In der Cabergolin-Gruppe fand sich keine Änderung des ki (0,0116 auf 0,0115) aber eine sign. Zunahme des EDVR (1,137 auf 1,331). Die Mittelwerte der Differenzen von PET I zu PET II zeigten für ki keinen sign. Unterschied zwischen Levodopa (0,0007) und Cabergolin (0,0001), jedoch bezüglich des EDVR mit deutlich größerer Differenz in der Cabergolin-Gruppe (Levodopa -0,078, Cabergolin -0,194).

Schlussfolgerungen/Conclusions:

EDVR erscheint als sensiblerer Parameter im Vergleich zu ki, um diskrete Änderungen im Verlauf des frühen IPS unter Medikationsbedingungen zu differenzieren. Auf Grund des langen Untersuchungsprotokolles erscheint diese Methode jedoch nicht für die Routine zur generellen Klärung des Vorliegens einer Störung im dopaminergen System geeignet.

Literatur/References:

(1) Sossi V, de la Fuente-Fernandez R, Holden JE et al. J Cereb Blood Flow Metab 22:232-239, 2002.

  • Poster
    47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin, 22.-25.04.2009, Leipzig, Deutschland
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 48(2009)2, A89
    ISSN: 0029-5566

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-12635