Erste Ergebnisse zur Darstellung entzündlicher Aktivität bei rheumatischer Arthritis mittels Tc-99m-Anti-CD4-mAb-Fragment-Szintigraphie

Ziel/Aim:

Das auf T-Zellen lokalisierte Antigen CD4 stellt ein therapeutisches Target der Therapie der rheumatischen Arthritis dar. Bisher konnte diese Zielstruktur bildgebend jedoch nicht dargestellt werden. Ziel dieser Pilotstudie war es, die Verträglichkeit und Verteilung eines neuen murinen Tc-markierten Anti-CD4-Antikörperfragmentes bei Patienten mit rheumatischer Arthritis und dessen Eignung als Aktivitätsmarker einzuschätzen.

Methodik/Methods:

In die Studie wurden 3 weibliche und 2 männliche Patienten im Alter von 58 bis 71Jahren untersucht. Jeweils 30min, 1, 2, 4, 8 und 24 Stunden nach i.v. Applikation von 585 +/- 115 MBq wurden planare Ganz- und Teilkörper-Szintigraphien angefertigt und visuell in jeweils 68 Gelenken ausgewertet. Eine aktive Entzündung wurde klinisch durch Schwellung und Schmerz in mindestens einem Gelenk definiert (Gold-Standard). Die Patienten wurden bis 7 Tage p.i. klinisch nachuntersucht.

Ergebnisse/Results:

Nebenwirkungen konnten weder akut noch im weiteren Verlauf beobachtet werden. Ein Anstieg des humanen Anti-Murinen-Antikörper-Titers wurde ebenfalls nicht verzeichnet.

Bei allen 5 Patienten zeigten sich szintigraphisch positive Befunde in 25 von 37 klinisch mit Schmerz und Schwellung betroffenen Gelenken. Szintigraphisch positiv waren 19 von 277 Gelenken ohne klinisch nachweisbare Schmerz oder Schwellung. Somit errechnet sich eine Rate falsch-positiver Befunde von 7% und falsch-negativer Befunde von 32%.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Die Tc-99m-Anti-CD4-mAb-Fragment-Szintigraphie ist eine vielversprechende neue Technik zur Evaluierung der Lymphozytenaktivität im chronischen und akuten Stadium einer rheumatischen Arthritis, wobei offenbar die Spezifität höher ist als die Sensitivität. Ob damit auch eine Prognoseabschätzung möglich ist, müssen die Folgestudien mit längerem Follow-Up zeigen.