Verlaufsbeobachtung der Hypoxie anhand von FMISO-Untersuchungen in HNO-Tumoren unter kombinierter Radiochemotherapie.


Verlaufsbeobachtung der Hypoxie anhand von FMISO-Untersuchungen in HNO-Tumoren unter kombinierter Radiochemotherapie.

Abolmaali, N.; Zöphel, K.; Koch, A.; Appold, S.; Steinbach, J.; Baumann, M.

Ziel/Aim:

Zur Optimierung/Individualisierung der Strahlentherapie könnte die Detektion und Berücksichtigung hypoxischer Tumorsubvolumina im Therapieverlauf wichtig sein. Ziel dieser Untersuchung war darzustellen, wie sich in Tumoren die Hypoxie im Vergleich zum nicht im primären Zielvolumen gelegenen Normalgewebe verändert.

Methodik/Methods:

25 Patienten (3@, medianes Alter 55 Jahre) mit Plattenepithelkarzinomen des HNO-Traktes wurden vor kombinierter Radiochemotherapie (RCT) mit FDG sowie vor und nach 10Gy, 20Gy und 60Gy unter RCT mit FMISO untersucht (66 Untersuchungen). Mit der Rover-Software (ABX, Radeberg) wurde nach Co-Registrierung der PETs mit dem halbautomatischen Source-to-Background-Algorithmus anhand der FDG-Daten das Tumorgesamtvolumen definiert und in die FMISO kopiert. In diesem Tumorvolumen wurde die MISO-Aktivität bestimmt. Zusätzlich wurde in jeder FMISO ein 5-10 ml großes Referenzvolumen zur Definition des Hintergrundsignals von MISO in der Halsmuskulatur definiert. Bestimmt wurden im Verlauf der SUVmax, das hypoxische Volumen ("total lesion hypoxia (TLH)" = SUVmean x Volumen) und der Kontrast in Abhängigkeit von der MISO-Aktivität im Hintergrund.

Ergebnisse/Results:

Der gemittelte SUVmax±sd vor, nach 10Gy, nach 20Gy und nach 60Gy lag bei: 2.6±0.6, 2.6±0.7, 2.1±0.6 und 1.6±04. Der SUVmax sank im Mittel auf 64% des Ausgangswertes. Die TLH [ml] vor, nach 10Gy, nach 20Gy und nach 60Gy lag bei: 93.3 ml, 79.6 ml, 77.3 ml und 55.3 ml. Der Kontrast vor, nach 10Gy, nach 20Gy und nach 60Gy lag bei: 1.6±0.3, 1.6±3.9, 1.4±02 und 1.1±0.2. Der Kontrast sank im Mittel auf 71% des Ausgangswertes.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Unter kombinierter Radiochemotherapie sinkt sowohl das Tumorvolumen (erkennbar an den morphologischen CT-Daten) als auch die hypoxische Aktivität der HNO-Tumoren. Da nach 60 Gy der Kontrast in den FMISO-Untersuchungen nahe 1 liegt, lässt sich anhand der aufgenommenen Daten keine Planung für einen Strahlentherapieboost erstellen.

  • Lecture (Conference)
    48. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN), 21.-24.04.2010, Leipzig, D
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 49(2010)2, A30
    ISSN: 0029-5566

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-13988