Vergleich von Modellen zur Berechnung der Kondensation in horizontalen Rohren

Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH entwickelt das Programmsystem ATHLET (Analyse der Thermohydraulik bei Lecks und Transienten) mit der Zielsetzung, das gesamte Spektrum von Kühlmittelverlust- und Transientenstörfällen in Leichtwasserreaktoren berechnen zu können. Voraussetzung hierzu ist jedoch, daß die in ATHLET enthaltenen Modelle in der Lage sind, die hierbei auftretenden Phänomene prinzipiell beschreiben zu können.
Speziell bei WWER-Reaktoren sowie dem SWR1000 treten konstruktive Besonderheiten auf (z. B. beim WWER die Leitungsführung der Hauptkühlmittelleitungen mit je einer Absenkung im heißen und kalten Strang, liegende Dampferzeuger, beim SWR1000 die horizontalen Notkondensatorbündel). Die im Rahmen des BMBF Projektes Nr. 150 0856 8 "Verifikation des Rechencodes ATHLET" [2] von der Hochschule Zittau/Görlitz (HTWS) durchgeführte unabhängige ATHLET-Verifikation und die "Berechnung des passiven Notkondensators eines mit Naturumlauf arbeitenden innovativen Siedewasserreaktors (SWR600) mit ATHLET" (BMBF Projek 15 NU 09485) der Forschungszentrum Jülich (FZJ) GmbH zeigen übereinstimmend, daß das in ATHLET enthaltene Kondensationsmodell für die Simulation der Kondensation innerhalb liegender Rohre ungünstig ist.
Daher wurden in beiden Organisationen umfangreiche Erweiterungen des Kondensationsmodells (HOTKON - HTWS, KONWAR - FZJ) vorgeschlagen, realisiert und anhand von HORUS- bzw. NOKO-Experimenten validiert. Die beiden Experimente unterscheiden sich jedoch hinsichtlich ihrer Betriebsparameter. Zielsetzung der dieser Veröffentlichung zugrunde liegenden Arbeiten ist, KONWAR anhand von HORUS-Experimenten zu validieren und die Rechenergebnisse mit der um KONWAR erweiterten ATHLET-Version mit den experimen-tellen Daten sowie den Rechenergebnissen der Original und um HOTKON erweiterten Version von ATHLET zu vergleichen.