Metabolisches Volumen von Lungenkarzinomen - Vergleich mit dem Goldstandard, der Pathologie


Metabolisches Volumen von Lungenkarzinomen - Vergleich mit dem Goldstandard, der Pathologie

Schäfer, A.; Kim, Y. J.; Mai, S.; Schäfers, H. J.; Bohnenberger, H.; Hofheinz, F.; Farmakis, G.; Khreish, F.; Hellwig, D.; Bohle, R. M.; Kirsch, C. M.; Grgic, A.

Ziel/Aim:

F-18-FDG-PET und -PET/CT werden zur Bestimmung des metabolisch aktiven Tumorgewebes im Staging und Follow-up des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) und zunehmend auch für die Bestrahlungsplanung eingesetzt. Zur Konturierung des PET-Volumens wurde ein kontrastorientierter Algorithmus vorgeschlagen, der eine optimierte Beziehung zwischen dem wahren Volumen einer Aktivitätsanreicherung in der FDG-PET und dem Schwellwert SUV beinhaltet. Der Algorithmus wurde aus Phantommessungen entwickelt und mit CT-Daten von Patienten validiert (1). Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Validierung des Algorithmus im Vergleich zum Goldstandard, der Pathologie.

Methodik/Methods:

Die prospektive Studie umfasste 15 Patienten (65±7 Jahre, 10m) mit histologisch gesichertem NSCLC und einem Tumorvolumen > 3 ml. Für alle Patienten wurde zeitnah nach der PET die Lobektomie des betroffenen Lappens durchgeführt. Die nativen Präparate wurden in standardisierter Form lamelliert und digitale Makrofotografien jeweils sämtlicher Tumorscheiben zur Volumenermittlung erstellt. Das Volumen der nativen Tumorschnitte (TV) wurde mithilfe der Software ImageJ (Open Source) berechnet. Die Konturierung der PET-Volumina mittels kontrastorientiertem Algorithmus erfolgte mit der Software ROVER (ABX, Radeberg). Zum besseren Vergleich wurden hypothetische Kugeldurchmesser aus den Tumorvolumina berechnet. Zur Beurteilung der Unterschiede der Volumina bzw. der Durchmesser (D) wurden die Varianzanalyse (ANOVA) sowie die Bland-Altman Analyse durchgeführt. Des Weiteren wurden die Lokalisation (L) der Tumore (Ober- vs. Unterlappen), Kontakt (K) zum Mediastinum/Hilus sowie histologischer Tumortyp (H) in der Analyse berücksichtigt.

Ergebnisse/Results:

Die Volumina der Tumoren in der Pathologie betrugen zwischen 3 ml und 177 ml. Die mittels kontrastorientiertem Algorithmus konturierten PET-Volumina zeigten eine gute Übereinstimmung mit den Volumina der makropathologischen Analyse (r=0,99, p<0,001). Alle Tumorvolumina wurden in der PET überschätzt (mittlere Abweichung: 37,1%, range: 6 - 102 %). Die maximalen Abweichungen der Durchmesser der PET mit denjenigen der Pathologie betrugen im Mittel 3,1 mm (range: 0,2-7 mm). Die Abweichung vom D der Pathologie war signifikant unterschiedlich (p<0,01) zwischen den zentralen (Abweichung von 5,0 mm, n=8) und den intrapulmonalen Tumoren (Abweichung von 1,4 mm, n=7).

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Die Konturierung von PET-Volumina mittels kontrast-orientiertem Algorithmus zeigt eine gute Übereinstimmung mit der Pathologie. Die Abhängigkeit der Ergebnisse von der Tumorlokalisation zeigt, dass eine Weiterentwicklung des Algorithmus unter Berücksichtigung von Atemgating sinnvoll ist.

Involved research facilities

  • PET-Center
  • Lecture (Conference)
    50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin (DGN), 26.-29.04.2012, Bremen, Deutschland
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 51(2012), A19-A20
    ISSN: 029-5566

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-17087