First-In-Man Biodistribution und Inkorporationsdosimetrie von (S)-(-)-18F-Fluspidine zur Darstellung zerebraler σ1-Rezeptoren mit PET


First-In-Man Biodistribution und Inkorporationsdosimetrie von (S)-(-)-18F-Fluspidine zur Darstellung zerebraler σ1-Rezeptoren mit PET

Sattler, B.; Kranz, M.; Wüst, N.; Patt, M.; Meyer, P. M.; Deuther-Conrad, W.; Fischer, S.; Wünsch, B.; Steinbach, J.; Brust, P.; Sabri, O.

Ziel: Zur Abschätzung des Strahlenrisikos für Menschen nach i.v. Applikation von (S)-(-)-18F-Fluspidine sind die Erhebung der Biodistribution und inkorporationsdosimetrische Messungen an gesunden Probanden erforderlich. Die Organdosen (OD), sowie die effektive Dosis (ED) wurden erhoben und mit präklinischen Ergebnissen (Kleintier PET/MR* sowie Organentnahme**) verglichen.

Methodik: 3 gesunde Probanden (Alter 20,3 ± 3,3 a, Gewicht: 55,7 ± 4,2 kg, 2 w, 1 m) wurden nach i.v. Injektion von 255 ± 9 MBq (S)-(-)-18F-Fluspidine an 10 Zeipunkten bis zu 7 h p.i. an einem PET/CT (SIEMENS Biograph16) untersucht. Das Protokoll umfasste 8 Bettpositionen (BP), 1,5 – 6 min/BP, CT-Schwächungskorrektur, und iterative Rekonstruktion (OSEM, 4 Iterationen, 8 Subsets). In den Untersuchungspausen wurde sämtlicher Urin gesammelt, volumetriert, aktivimetriert und in der Dosisabschätzung berücksichtigt. Die den Tracer anreichernden Quellorgane wurden identifiziert und per VOI-Analyse deren Aktivitätskonzentrationen ermittelt. Die Zeit-Aktivitäts-Daten wurden durch exponentielle Kurven approximiert, die kumulierte Aktivität berechnet und die OD mit OLINDA/EXM (v1.0) abgeschätzt. Zur Berechnung der ED wurden die Gewebewichtungsfaktoren der ICRP 103 verwendet.

Ergebnisse: Die höchste OD (µSv/MBq) erhält im Mittel die Leber (80,3), gefolgt von Gallenblase (61,7), Dünndarm (54,8), Magen (35,2) und Niere (33,1). Die größten Beiträge zur ED (µSv/MBq) entstehen durch Magen (4,2), Lunge (3,6), Leber (3,2) und rotes Knochenmark (2,8). Die ED nach i.v. Applikation von (S)-(-)-18F-Fluspidine ergibt sich zu von 22,2 ± 0,4 µSv/MBq.

Schlussfolgerungen: Nach Injektion von 300 MBq (S)-(-)-18F-Fluspidine ergibt sich die ED zu 6,7 mSv. Sie liegt damit in der Größenordnung anderer 18F-markierter Tracer (z. B. (+)-Flubatine = 6,9 mSv, FDG = 5,7 mSv) und 42%* bzw. 25%** über der abgeschätzten ED aus präklinischen Untersuchungen.

  • Lecture (Conference)
    54. Jahrestagung der DGN 2016, 20.-23.04.2016, Dresden, Deutschland

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-22668