Produktion und Reinigung von n.c.a. 89Zr am Leipziger Zyklotron für Extraktionsstudien mit Calix[4]arenen


Produktion und Reinigung von n.c.a. 89Zr am Leipziger Zyklotron für Extraktionsstudien mit Calix[4]arenen

Mansel, A.; Franke, K.

Zirkonium ist eine der Hauptverunreinigungen in Lanthanidenerzen. Um effiziente Abtrennungsverfahren von vierwertigem Zirkonium von den dreiwertigen Lanthaniden mit Hilfe der Flüssig-Flüssig-Extraktion mit Calixarenen zu entwickeln, wurde die Radiotracertechnik eingesetzt [89Zr; T1/2 = 78,4 h; Eγ = 909 keV; 99 %]. Die Produktion dieses Radionuklides wurde am Leipziger Zyklotron CYCLONE 18/9® durch die Kernreaktion 89Y(p,n)89Zr realisiert. Eine Yttriumfolie (natürliche Isotopenzusammensetzung 100 % 89Y; 80 mg) wurde mit Protonen der Energie 14 MeV bei einem Strom von 22 µA für eine Stunde bestrahlt. Das bestrahlte Target wurde für eine Stunde zum Abklingen des kurzlebigen Radionuklides 89mZr (T1/2 = 4,2 min) aufbewahrt und anschließend in konzentrierter HNO3 aufgelöst. Nach dem Eindampfen wurde der Rückstand mit 9 M HNO3 aufgenommen. Die Trennung von 89Zr vom Targetmaterial Yttrium erfolgte mit dem Ionenaustauscher UTEVA-SPEC®, wobei Y3+ mit 9 M von dem Säulenmaterial eluiert wird. 89Zr4+ wurde vom Ionentauscher mit Hilfe von 0,1 M Oxalsäure gewaschen. Der Oxalsäurekomplex wurde durch Erhitzen mit konzentrierter H2SO4 zersetzt und das n.c.a. 89Zr wurde in 1 M H2SO4 aufgenommen. Die radiochemische Ausbeute betrug (101 ± 8) %. Die Aktivität betrug fünf Stunden nach Bestrahlungsende ~ 400 MBq und die Nachweisgrenze wurde zu 7 fM (0,6 pg/L) für n.c.a. 89Zr ermittelt.
Die Flüssig-Flüssig-Extraktion erfolgte in einem Calixaren/Chloroform-System, wobei in saurer Lösung zwischen pH 1 und 5 gearbeitet wurde. Das Calixaren weist sowohl eine Phosphonatester- als auch eine Carboxylsäurefunktion auf. Die wässrige Phase (~ 5 MBq/L 89Zr und 10 µM nicht-radioaktives Zr4+) wurde mit dem zehnfachen Überschuß an Calixaren in Chloroform eine Stunde geschüttelt. Nach der Phasenseparation wurden beide Phasen mittels γ-Spektrometrie vermessen. Eine maximale Extraktionsausbeute von 95 % wurde für Zirkonium bei pH 4 ermittelt. Somit ist die Trennung von Zr und Eu realisierbar, da Eu bei pH 8 zu 98 % extrahiert wurde, bei pH 4 nur zu < 5 %.

Keywords: Zirkonium; Zyklotron; Radionuklidproduktion; Separation; Calixaren; Extraktion; Lanthanide

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    GDCh - Wissenschaftsforum - Jahrestagung Fachgruppe Nuklearchemie, 10.-14.09.2017, Berlin, Deutschland

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