18F-FDG-PET und 99mTc-ECD in der Hirndiagnostik bei Patienten mit apallischem Syndrom


18F-FDG-PET und 99mTc-ECD in der Hirndiagnostik bei Patienten mit apallischem Syndrom

Beuthien-Baumann, B.; Handrick, W.; Schmidt, T.; Burchert, W.; Schackert, G.; Kropp, J.; Franke, W.-G.

Ziel der Untersuchung war es, das Ausmaß der Hirnschädigung bei Patienten mit apallischem Syndrom mittels 18F-FDG-PET und 99mTc-ECD-SPECT näher zu charakterisieren. Methodik: Es wurden 16 Patienten (3 Frauen, 13 Männer, Alter 18-67 Jahre, Median 47,5 Jahre) mit apallischem Syndrom untersucht. Die Hirnschädigung bestand zum Zeitpunkt der Untersuchungen zwischen 2,5 und 11 Monate. Bei allen Patienten wurde die regionale Hirnperfusion nach Injektion von 750 MBq 99mTc-ECD in SPECT-Technik, die regionale Glukoseverbrauchsrate nach Injektion von 300 MBq 18F-FDG mit der PET (Siemens ECAT EXACT HR+) bestimmt.
Eine quantitative Auswertung war bei 12 Patienten möglich. Ergebnisse: Alle Patienten zeigten ausgedehnte starke Verminderungen der regionalen cerebralen Perfusion wie auch des regionalen Glukosestoffwechsels korrespondierend zur klinischen Symptomatik. Das Ventrikelsystem war bei allen erweitert. Die mittleren Glukoseverbrauchswerte für die graue Substanz waren bei 9 Patienten mit Werten zwischen 11 und 19 µmol/100ml/min stark vermindert, bei 3 Patienten fanden sich noch Werte von 20-22 µmol/100ml/min. Bei 6/14 Patienten zeigten sich Regionen mit relativ gut erhaltener Perfusion, die aber nur noch einen geringfügigen Glukosestoffwechsel aufwiesen. Schlußfolgerung: Die neuronale Aktivität fand sich auch in primär nicht geschädigten Regionen deutlich vermindert. Die Perfusionsmessung mit der SPECT überschätzt die Intaktheit der neuronalen Integrität. Prognostische Parameter sind erst durch den weiteren klinischen Verlauf zu definieren.

  • Lecture (Conference)
    37. Intern. Jahrestagung DGN, Ulm, 14.-17.04.1999
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 38 (1999) A46

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-3058