Zur Strahlenbelastung bei PET-Untersuchungen


Zur Strahlenbelastung bei PET-Untersuchungen

Linemann, H.; Will, E.; Beuthien-Baumann, B.

ZIEL der Untersuchung zur Strahlenbelastung an der PET-Kamera (ECAT EXACT HR+) war:

  • die Bestimmung der bei einer gemessenen Schwächungskorrektur auftretenden zusätzlichen Strahlenbelastung der Patienten
  • die Erprobung einer fahrbaren Abschirmvorrichtung zur Reduzierung der Strahlendosis am Standort der MTA bei der manuellen Blutabnahme.
METHODIK: Die Bestimmung der bei einer Transmissionsmessung in der PET-Kamera (drei rotierende 68Ge-Stabquellen) auftretenden Dosis erfolgte mit LiF-Thermolumineszenzdosimetern, die in wassergefüllten Thorax-Phantomen (IEC-Körperphantom, anthropomorphes Phantom) an 15 Positionen angeordnet waren. Zur Erzielung statistisch relevanter Meßwerte wurden Meßzeiten von ³4 h gewählt.
Zur Reduzierung der Strahlenbelastung der MTA während der manuellen Blutabnahme wurde eine fahrbare Abschirmvorrichtung mit einer Bleidicke von 20 mm entwickelt. Der für die Arterialisierung des venösen Blutes erforderliche Handwärmkasten wird an dieser Abschirmung angebracht und erlaubt eine praktikable Anordnung in Patientennähe. Die Ortsdosisleistung wurde mit einem Dosisleistungsmeßgerät LB 133 ermittelt.
ERGEBNISSE: Die Phantommessungen ergaben eine mittlere Dosisleistung von 1,1 µSv/MBqh bei der Bestrahlung durch die Transmissionsquellen. Daraus folgt eine Dosis von 0,15 µSv für eine Transmissionsmessung von 15 min (drei 68Ge Stabquellen, je 190 MBq mit dem HR+ Scanner.
Die Ortsdosisleistung am Standort der MTA beträgt 30 min )(entspricht der Hälfte der Untersuchungsdauer) nach einer Injektion von 370 MBq [18F]FDG ohne Abschirmung etwa 40 µSv/h und mit der Abschirmung etwa 6 µSv/h.
SCHLUSSFOLGERUNG: Die durch eine Transmissionsmessung verursachte Dosis von 0,15 mSv in einem Thorax-Phantom stellt nur eine geringfügige Erhöhung der Strahlenbelastung des Patienten dar. Im Vergleich dazu beträgt z. B. die Lungendosis bei einer [18F]FDG Untersuchung bei einer injizierten Aktivität von 370 MBq 7,8 mSv (Jones, 1982).
Die Blutentnahme wird durch die fahrbare Abschirmung in Verbindung mit der Anordnung des Handwärmkastens erleichtert. Die Strahlenbelastung der MTA während der Blutentnahme wird auf etwa 15% verringert .
  • Poster
    36. Intern. Jahrestagung DGN, Leipzig, 01.-04.04.1998
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin, 37 (1998) A76

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-3074