Synthese und Rezeptorbindungseigenschaften von Derivaten des 6-Methyl-8-a-Aminoergolins


Synthese und Rezeptorbindungseigenschaften von Derivaten des 6-Methyl-8-a-Aminoergolins

Spies, H.; Noll, B.; Noll, S.; Brust, P.; Syhre, R.; Johannsen, B.

Im Rahmen unserer Arbeiten zu Technetium- und Rheniumkomplexen mit Affinität zu Rezeptoren von Neurotransmittern wird die Eignung des Ergolinsystems für das Design Dopamin D2-rezeptorbindender Technetiumtracer untersucht. Ausgehend von 6-Methyl-8alpha-aminoergolin wurden erstmalig Re- und Tc-Komplexe synthetisiert, die sich an Ergotalkalioden als Leitverbindung orientieren. Nach Einführung des als Haftatom benötigten Schwefels durch Mercapotoacetylierung der 8alpha-Aminogruppe bindet das Ergolin als monodentater Ligand an Re(V) bzw. Tc(V), die restlichen Metallvalenzen werden durch tridentate Komplexbildner unter Bildung neutraler Gemischtligandkomplexe abgesättigt. Die Rheniumverbindung wurde als kristalline Verbindung isoliert, Technetiumspecies wurden als radiochemisch reine Lösungen hergestellt.

Alle synthetisierten Verbindungen haben hohe Affinität zu Dopamin D2-Rezeptoren mit Ki-Werten zwischen 0.38 und 6.9 [Mn] für die organischen Komplexvorstufen bzw. 19.5. [Mn] für den Rheniumkomplex. Bioverteilungsuntersuchungen (Wistarratten) der technetiumkomplexe zeigen geringen Hirnuptake (0.19% Dosis/Organ 5 min p.i.) mit konstanter Speicherung in Putamen und Hippokampus über 10 bis 120 min. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die Verbindungsklasse eine Basis für weitere potentiell Dopamin D2-bindende Radiotracer darstellt.

  • Lecture (Conference)
    35. Intern. Jahrestagung der DGN, Kassel, 16.-19.4.1997
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 36 (1997) A33.

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-3163