186/188Re-markierte Stents zur Prävention von Restenose


186/188Re-markierte Stents zur Prävention von Restenose

Noll, B.; Muschik, P.; Dinkelborg, L.; Tepe, G.; Johannsen, B.

Ziel:

Intraluminale Betabestrahlung nach Ballonangioplastie führt zu einer Erniedrigung der neointimalen Proliferation. Eine erfolgversprechende Variante stellt der Einsatz radioaktiv markierter Stents dar (1,2). In der Studie wird die technische Durchführbarkeit der 186/188Re-Markierung vaskulärer Stents und deren biologischer Effekt zur Inhibition der neointimalen Proliferation im Tiermodell getestet.

Methodik:

Palmaz Stents werden in einem "kitlike"-Verfahren mit 186/188Re markiert und die Markierungsbedingungen, die Stentoberfläche, die Aktivitätsverteilung, die Thrombogenität sowie die in-vitro Stabilität untersucht. Die markierten Stents und Kontroll Stents werden nach Fütterung einer 0.5%igen Cholesterindiät und Ballonangioplastie in die infrarenalen Aorta von Neuseeland-Kaninchen implantiert. Es erfolgten szintigraphi-sche Messungen zu unterschiedlichen Zeiten und nach 6 Wochen wurden die Gefäße immunhistologisch untersucht.

Ergebnisse:

In Abhängigkeit von der Markierungszeit und der vorgelegten Aktivität gelingt es, definierte Aktivitätsmengen stabil und reproduzierbar auf die Stentoberfläche zu fixieren. In-vitro Untersuchungen in isotonischer Kochsalzlösung und Humanblut beweisen, dass nach 72 Std. Inkubation bei 37°C >95 % der abgeschiedenen 186/188Re Aktivität am Stent gebunden bleiben. Thrombogenitätsuntersuchungen an markierten Stents ergaben keine Veränderungen im Vergleich zu den unbehandelten Vergleichs-stents. Die Implantation der Stents war bei allen Tieren erfolgreich, nach 14 Tagen verblieben mehr als 90 % des aufgebrachten Rheniums auf der Stentoberläche. Die Neointimafläche ließ sich von 2,2±0,2 mm bei den Kontrollstents auf 0 mm bei den markierten Stents reduzieren.

Schlußfolgerungen:

Es ist gelungen, Palmaz Stents reproduzierbar mit 186Re und 188Re zu markieren, wobei die aufgebrachte Aktivität in einem weiten Bereich variiert werden kann. Es wird eine hohe in-vitro und auch in-vivo-Stabilität erreicht, die Stents sind nicht trombogen. Innerhalb von 6 Wochen ließ sich die neointimale Proliferation komplett unterbinden.

1) Fishell et al., Circulation 1994; 90: 2956-2963
(2) Waksman et al., Circulation 1998; 98: I-651:3721

  • Lecture (Conference)
    39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin vom 25.-28. April 2001 in Hamburg
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 40 (2001) A23

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-3596