Entwicklung alternativer Verbindungen für die PSMA-Therapie mit Actinium-225


Entwicklung alternativer Verbindungen für die PSMA-Therapie mit Actinium-225

Reissig, F.; Zarschler, K.; Novy, Z.; Petrik, M.; Pietzsch, H.-J.; Kopka, K.; Mamat, C.

Ziel/Aim:

Der Einsatz von Actinium-225 mit dem DOTA-Konjugat PSMA-617 befindet sich in der klinischen Entwicklung. DOTA ist jedoch nicht ideal, da hohe Temperaturen für die Markierung benötigt werden und der Komplex in vivo nicht stabil genug ist. Ziel ist es, einen besseren, macropa-basierten Chelator zu finden und mit von PSMA-617 abgeleiteten Bindungsvektoren zu verknüpfen.

Methodik/Methods:

Es wurden 4 verschiedene Konjugate hergestellt, welche sich hinsichtlich der Anzahl der Bindungsmotive sowie ihrer Fähigkeit, an Albumin zu binden, unterscheiden. Die Stabilität der markierten Komplexe wurde über 10 Tage in Puffer und Serum untersucht. Weiterhin wurden Bindungsaffinitäten und Koloniebildungsassays an PSMA-positiven LNCaP-Zellen durchgeführt. Alle Konjugate wurden hinsichtlich ihrer Organverteilung in LNCaP-Tumor-tragenden SCID-Mäusen untersucht.

Ergebnisse/Results:

Alle 4 Konjugate wurden unter milden Bedingungen radiomarkiert und zeigen bei Zugabe von Gentisinsäure die höchste Stabilität über 10 Tagen. Die Bindungsaffinitäten der Konjugate wurden als KD-Werte bestimmt und liegen zwischen (10-40) nM. Die Untersuchungen zum Zellüberleben zeigen einen therapeutischen Vorteil der bivalenten gegenüber den monovalenten Konjugaten. Alle vier Konjugate erreichten in unterschiedlichen Zeitspannen (bis 5 d p.i.) Tumoranreicherungen von (12-85) %ID/g. Unerwünschte Anreicherungen traten v. a. bei dem dimeren, albuminbindenden Konjugat in Form von Akkumulationen (Leber, Milz, Nieren) auf.

Schlussfolgerungen/Conclusions:

Die Verwendung von macropa-basierten Konjugaten für die Therapie mit Actinium‑225 oder die zukünftige Bildgebung mit Lanthan‑133 ist vorteilhaft, da die gebildeten Komplexe stabiler sind und damit eine Anreicherung der Aktivität in off-Target-Regionen verringert werden kann. Weiterhin ergibt sich ein Vorteil im Handling, da die Reaktionen schnell und bei Raumtemperatur durchgeführt werden können, was die spätere Umsetzung in eine GMP-gerechte Herstellung erleichtert.

Keywords: zielgerichtete Alphatherapie; Lanthan-133; macropa; PSMA

  • Open Access Logo Lecture (Conference)
    61. DGN-Jahrestagung, 19.-22.04.2023, Leipzig, Deutschland
  • Abstract in refereed journal
    Nuklearmedizin 62(2023), 147

Permalink: https://www.hzdr.de/publications/Publ-37203