Parametrische Bildgebung von [¹⁸F]OMFD Hirn-PET-Studien

Ziel:

Das Aminosäurederivat 3-O-methyl-6-[¹⁸F]fluoro-L-DOPA ([¹⁸F]OMFD) zeigt eine hohe Aufnahme in Hirntumoren im Gegensatz zum normalen Hirngewebe. Ziel dieser Arbeit war die Generierung parametrischer Datensätze des Tracer-Verteilungsraumes in der Positronen-Emissions-Tomographie (PET).
Methodik:
Nach vorangegangener Transmissionsmessung für die Schwächungs- und Streukorrektur wurden dynamische PET-Aufnahmen mit 34 Frames innerhalb von 90 Minuten auf einem hochauflösenden Scanner ECAT EXACT HR+ nach der intravenösen Gabe von 330 MBq [¹⁸F]OMFD akquiriert. Zur Reduktion des Rauschens wurden die Bilder nach der iterativen Rekonstruktion mit einem Savitzky-Golay-Filter geglättet. Die Angebotsfunktion wurde entweder extern aus gemessenen venösen Blutproben oder nichtinvasiv aus der A. carotis interna bestimmt. Eine Korrektur auf Metabolite ist bei
[¹⁸F]OMFD nicht erforderlich. Für die Erzeugung parametrischer Bilder wird das Eingewebs-Kompartimentmodell zur Beschreibung des kinetischen Verhaltens reversibler Tracer benutzt. Pixelweise werden die Einstromkonstante K₁, die Eliminationskonstante k₂ und das anteilige Blutvolumen fbv geschätzt. Das Verteilungsraumvolumen V_d des Tracers wird als Quotient von k₁ und k₂ bestimmt.
Ergebnisse:
In den parametrischen Bildern des Verteilungsraumvolumens ist eine klarere Abgrenzung maligner Areale als in den Aktivitätsverteilungen möglich. Der Wert von V_d ist ein Indikator für die Aminosäuretransporteraktivität in den Zellen, von der angenommen wird, dass sie in Tumorzellen gegenüber Normalgewebe erhöht ist. Das Verhältnis der V_d-Werte von Tumor zu Nichttumor lag bei dem untersuchten Patientenkollektiv zwischen 2,2 : 1 und 3,2 : 1.
Schlussfolgerungen:
Die Berechnung der Verteilungsraumkoeffizienten V_d führt zu einer Quantifizierung onkologischer PET-Studien mit [¹⁸F]OMFD, mit der zahlenmäßige Aussagen bei Verlaufskontrollen und interindividuelle Vergleiche möglich werden.